Hansjörg Straub · Verhängnisvoller Fallschirmsprung 1944 bei Schietingen Elena und Frank Chamier, um 1930 Haus Chamier, Süßenmühle, um 1930 Die Initiatoren derSiedlungs- und Erziehungs­gemeinschaft Gut Höllsteig kehrten nach dem Brandanschlag auf die Schule der Landschaft erst einmal den Rücken zu. Elena Chamier ließ sich auch davon nicht entmutigen. Ihren Plan, in Süßenmühle ein Haus mit Blick über den See zu bauen und sich hier niederzulassen, verwirk­lichte sie. Ihr Wille, ihre Kinder in einer Schule unterrichten zu lassen, deren Pädagogik sie überzeugte, führte sie nach Stuttgart, wo es die erste Waldorfschule gab, die der Unternehmer Emil Molt unter der pädagogischen Leitung von Rudolf Steiner gegründet hatte. Die beiden Kinder verbrachten an dieser Schule einige Jahre, und vom Juni 1932 bis zum 18. März 1933 war Frank Chamier als externer Schüler an der Schule Schloss Salem gemeldet, wo er die Reife­prüfung ablegen sollte, damit er ein Studium ergreifen konnte. Die mündlichen Abiturprü­fungen fanden im Zeitraum vom 16. bis zum 20. März 1933 in Salem statt und Frank Cha­mier nahm daran auch teil, verließ aber bereits zwei Tage vor der letzten Prüfung die Schule in Salem. Es ist anzunehmen, dass er eine der mündlichen Prüfungen nicht bestanden hatte und ihm damit das Reifezeugnis auch nicht ausgestellt wurde. Der inzwischen 24-Jährige befand sich in einer schwierigen Situation. Die politischen Umwäl­zungen in Deutschland waren inzwischen auch in Salem zu spüren. Schon in den frühen Zwan­zigern war Kurt Hahn, der Leiter der Schule, den Angriffen von Nationalsozialisten ausgesetzt. Am 11. März 1933, nur wenige Tage, nachdem die sogenannte Reichstagsbrandverordnung die Elena und Frank Chamier, um 1933 11