Uli Blumenthal · DerSchwanen, aliasHôtel Weil, aliasHotel Metropol Postkarte des Hotels Weil um 1900 Synagoge im Hotel Weil entspricht König Karls Toleranzgedanken ImEnzthäler vom 3. August 1889 ist folgende Meldung von Interesse:Wildbad, 1. August. Die Einweihung einer Synagoge fand hierselbst dieser Tage statt. Dieselbe ist durch die Bemü­hungen des Hrn. I. M. Bodenstein aus Berlin und anderer israelitischer Kurgäste ins Leben gerufen. Bei dieser Gelegenheit sprach sich Stadtschultheiß Heinrich Baetzner in beherzi­genswerten Worten über die Pflicht der Duld­samkeit aus. Er verwirkliche durch seine Anwe­senheit bei dem Feste nur die Intentionen des Königs, der sich sehr warm zu Gunsten des konfessionellen Friedens ausgesprochen habe. Möge der von Sr. Majestät dem Könige und der Staatsregierung so sehr gewünschte Zustand der Duldsamkeit überall Platz finden und zur Gel­tung kommen! Der Redner brachte sodann bei dem sich an die Feier anschließenden Festmahle ein Hoch auf den religiösen Frieden im Staat Württemberg aus und verlas ein Glückwunsch­Telegramm des Königs. 13 Der zitierte König war Karl, auf dessen Veranlassung in jenen Tagen das nach ihm benannte Bad, das heutige Forum König-Karls-Bad, errichtet wurde. identisch: Schon in einer Annonce vom 15. April 1889 in der Zeit­schriftDer Israelit wirbt Max Weil mit einemSchochet (Schächter) mit Zertifikat ver­schiedener Rabbiner sowie mit streng koscherer Küche. Die Eröffnung des Hotels wird zum 15. Mai angekündigt, den Beginn der Badesaison. 14 1891 taucht E. Weil als Besitzer des Hotels auf ­es handelt sich wohl um einen Bruder von Max Weil: In der Einwohnerkartei der Stadt Offen­burg ist der am 16. November 1834 in Altbreisach geborene Gastwirt Elias Weil zu finden, der am 7. Juni 1912 in Wildbad verstarb. 15 In der ZeitschriftDer Israelit suchteE. Weil aus Offenburg(Baden) 1893 einenzuverläs­Wie wir noch sehen werden, ist der Betsaal im Hotel Weil mit der oben erwähnten Synagoge Bauplan der Synagoge 182