Fritz Barth · Vom Regimegegner zum Bürgermeister Calmbachs Vera Müller, geb. Metrek(1890–1946) Robert Müller(1895–1972) fahrt der Werderstraße 20 in vier Metern Höhe durch einen Beilhieb getrennt wurde. Als verant­wortlich für die Ermöglichung des Anschlags wurde jedoch nicht die SA, die das Kabel be­wachte, belastet, sondern zwei Postbeamte. Joseph Goebbels war zu der Zeit daran, den Rundfunk für die nationalsozialistische Bewegung hem­mungslos auszunutzen. Deshalb hat der Umstand, dass Hitler das Wort abgeschnitten wurde, im ganzen Reich Aufsehen erregt. Interessant ist, was Thaddäus Troll(Dr. Hans Bayer) in seinem Buch Deutschland deine Schwaben dazu schrieb: Auch unter der nationalsozialistischen Herrschaft waren die Schwaben unbequeme Untertanen. Schon bei einer der ersten Kundgebungen wurde in Stuttgart der Herr mit dem Bärtchen auf Zimmerlautstärke reduziert, nachdem das Übertragungskabel durchschnitten war. Hitler mochte die Schwaben nicht Nach der Machtübernahme Adolf Hitlers am 31. Januar 1933 wurde es für Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter gefähr­lich. Durch dieReichstagsbrandverordnung vom 28. Februar 1933 wurde die KPD als staatsgefährdend erklärt und de facto verboten. Bald begann auch die Diskriminierung und Verfolgung jüdischer Mitbürger im Reich. Im Verzeichnis der Untersuchungsgefangenen des Amtsgerichtsgefängnisses Neuenbürg ist eingetra­gen, dass Robert Müller am 29. März 1933 dort in Untersuchungshaft kam.Grund der Verhaf­tung: ‚Politisch(Schutzhaft). Die U-Haft wurde am 12. April 1933 durch die Abschiebung in das Konzentrationslager(KZ) Heuberg bei Stetten am kalten Markt beendet. Aus seinem Wiedergutma­chungsantrag vom 28. April 1952 an das Land Württemberg-Hohenzollern geht hervor, dass Robert Müller vom April 1933 bis zum 23. Dezember 1933 im KZ Heuberg und im KZ Oberer Kuhberg inhaftiert war. Auch weitere Calmbacher Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter waren dort seine Leidensge­nossen. Die Liste zur Einweisung der sieben Calmbacher ins Konzentrationslager wurde von Albert Barth und Karl Vogele erstellt. Albert Barth führte ein Drogeriegeschäft in Calmbach und war stellvertretender Bürgermeister. Karl Vogele war Mechaniker und verheiratet mit der Tochter des 137