Yvonne Arras Die Klöster der Grafen von Hohenberg und die dominikanische Observanzbewegung Eine Untersuchung anhand der Klöster Maria-Reuthin bei Wildberg und Kirchberg bei Sulz a. N. Als die Grafen von Hohenberg im 13. Jahrhundert die Dominikanerinnen­klöster Maria-Reuthin bei Wildberg und Kirchberg bei Sulz/Neckar mit umfang­reichen Schenkungen bedachten, ahnte niemand, dass hundert Jahre später die Grafschaft als solche zerrissen sein sollte. Ende des 14. Jahrhunderts war die namengebende Familiendynastie der Grafen von Hohenberg als territoriale Macht ausgestorben, die Häuser Würt­temberg und Habsburg hatten ihr Erbe angetreten. Die Dominikanerinnen in Maria-Reuthin und Kirchberg hatten sich diesem Schicksal zu fügen. Die Geschichte der beiden Klöster, die durch die Grafen von Hohenberg ursprünglich verbunden waren, trennte sich in zwei Wege: Während Maria-Reuthin vom Wohlwollen zuerst der rheinischen Pfalzgrafen, dann von dem der Grafen von Württemberg abhängig war, trat das Haus Österreich die Schirmherrschaft über Kirchberg an. Doch nicht alleine die weltliche Macht nahm Einfluss auf die Dominikanerinnen. Der Orden selbst war es, der im 15. Jahrhundert das Leben der Mönche und Nonnen gründ­lich veränderte. Eine Gruppe von Die älteste Urkunde, die die Schwesterngemeinschaft von Maria­Reuthin belegt, datiert auf den 25.Juni 1252 und wurde vom Konstanzer Bischof Eberhard II von Waldburg( 1274) ausge­stellt. Zeile 4, die ersten drei Worte nennt diesorores de Ruthi (Schwestern von Reuthin). 177