Horst Roller und Reinhold Schäffer · Die Stammheimer Steinkreuze Bild 8: Eine vom Schmied hergestelltealtdeutsche Pflugschar aus Bieselsberg. Eigentümer ist Werner, Georg, Schömberg-Bieselsberg. Der zugehörige alte Holzpflug ist nicht mehr vorhanden. Bild 10: Die Pflugschar an einem heutigen Pflug. Sie kann wegen der Abnutzung ausge­tauscht werden(4schar-Volldrehpflug ohne Sech, Hofgut Dicke). Bild 9: Die Pflugschar eines Holzpflugs im Museum Landwüst/Sachsen. Das senkrechte Schneidmesser(Sech) fehlt, steckte aber in einer Aussparung(Pfeil) im waagrechten Rundholz (Grendel), durch Eisenringe gehalten. Weiße Linie= Unterkante Streichbrett. entweder für den Privatwaldbesitz 21 oder ein Dorf ohne eigenes Wappen dienen. Das Bild 11 zeigt einen Grenzstein zwischen Ge­markung Stammheim und Altbulach, ehemals Altenbulach. 22 Die Seite zu Altbulach hin trägt die Pflugschar, die Seite zu Stammheim den Abtsstab, da ehemals zum Kloster Hirsau gehörend. Auf Steinkreuzen kommt auch das Pflugmesser oder Sech und das Pflugschäufele vor. Mit letzterem konnte der Pflügende das Streich­brett(Riester), das die Erde umwendet, von anhaftender Erde säubern. Diese Zeichen gal­ten für dengemeinen Mann auf dem Land, und der war in der Regel Bauer. Spinnrocken und Spindel(Kunkel), ein dünner langer Stab mit dreieckiger Spitze, kennzeichneten im Mittelalter ganz einfach eine Frau. Dieses Zeichen ist auf dem Spinnerin-Kreuz bei Zavelstein und auf dem zugehörigen Grabstein an der Kentheimer Kirche zu sehen. 23 80% aller Zeichen auf Steinkreuzen in Baden-Würt­temberg haben mit Beruf oder Stand des Umgekommenen zu tun. Breitbeil(Doppel­bartbeil) und Zwerchaxt galten für den Zim­mermann, das Rad für den Wagner. 24 Es gibt aber auch noch eine andere Deutung: J. Bruckner 25 schreibt:Das Rad oder Sonnen­zeichen im Schnittpunkt der Kreuzbalken des 161