R. Kuhn mit C. Knecht und S. Eisele · Die Fleischbeschau im Landkreis Calw Anzahl Schlach­tungen von Rin­dern, Schweinen und Schafen im Landkreis Calw von 1980 bis 2013 dern reduzierte sich um 22% auf 12 600. Bei den Schafen ist dagegen ein Anstieg auf 10 800 Tiere (+19%) festzustellen, die vielfach in der Land­schaftspflege eingesetzt werden. In den letzten Jahren wurden im Kreis immer weniger Tiere geschlachtet. Bei Rindern haben die Schlachtzahlen in den vergangenen 34 Jahren um 75% von 6 900 im Jahr 1980 auf 1 700 im Jahr 2013 abgenommen. Die Zahl der Schlach­tungen von Schweinen sind um 70% von 32 500 auf 9 800 zurückgegangen. Demgegenüber stie­gen die Schafschlachtungen im Zeitraum von 1980 bis 2013 um das Dreifache an und zwar von 1 300 auf 4 000. Sehr viele Schafe werden jährlich beim Ibrahimfest(islamisches Opferfest) geschlachtet. Die Schlachtzahlen gingen schrittweise zurück, bei den Schlachtungen handelte es sich immer weniger um Hausschlachtungen. Die kleinen Schlachtstätten wurden weniger. Im Jahr 2003 waren im Landkreis Calw noch 53 Schlachtstät­ten, davon 15 Gemeindeschlachtstätten, vorhan­den, in denen Schlachtungen für den gewerb­lichen Bereich durchgeführt werden konnten. Im Jahr 2014 gibt es im gesamten Landkreis Calw nur noch 17 zugelassene Schlachtstätten. Grund für diese Entwicklung ist die Konkurrenz für die kleineren Schlachtbetriebe durch größere Schlachthöfe in den Nachbarlandkreisen. Aber auch die strengen Hygienevorschriften der EU haben den kleineren Schlachtbetrieben eine rentable Betriebsführung schwer gemacht, da vielfach bauliche Veränderungen notwendig gewesen wären, die einen großen finanziellen Aufwand erfordert hätten. Metzgermeister Theurer aus Spielberg berichtet hierzu:In den 50er Jahren haben wir zwei bis drei Schweine in der Woche geschlachtet. Später haben sich die Schlachtzahlen erhöht. Es gab zunächst noch viele Hausschlachtungen, die wir zusätzlich zu den eigenen Schlachtungen durchführten. Die Leute haben aber dann gemerkt, dass es bei der Hausschlachtung nicht nur Schinken und Brat­würste gibt. Die Leberwurst und den fetten Speck wollten diejenigen, die zunehmend auf die Ernäh­rung achteten, nicht mehr essen. Es gab dann weniger Hausschlachtungen, aber auch bei den Metzgereien gab es weniger Schlachtungen, vor allem wegen der Konkurrenz durch die Super­märkte. Viele Metzgereien sind dann dazu überge­gangen, nicht mehr selber zu schlachten. Seit 2006 schlachten wir auch nicht mehr, wir bekommen die geschlachteten Tiere von einem nahe gelegenen 152