tigen Straßennetzes zwischen Pforzheim, Calw, Nagold, Altensteig, Herrenalb, Freudenstadt, Rottenburg und im Gäu geschaffen, darunter die großen Talstraßen längs der Nagold, Enz und Waldach. Feldwegs Textstellen wurden von mir aus dem Gesamt­text herausgelöst und zusammengefasst, um sie für die Verkehrsgeschichte zugänglich zu machen, eine kompri­mierte Quellenerschließung von 21 Seiten(im Original­wortlaut) aus 146 Seiten Gesamttext. Für die Veröffent­lichung in diesem Heft"Einst& Heute" des KGV Calw habe ich daraus einen kleinen Auszug mit bemerkens­werten Angaben, z.B. zu den Talstraßen Nagold Alten­steig, Calw Pforzheim, Calw Nagold, Wildbad Pforzheim, zur Straße nach Dobel Herrenalb und zu einigen weiteren Fakten, hergestellt. nicht im Wege, so dass ich schon in der letzten Woche des Mai mich nach Nagold begeben und mit meinem Amtsvorgänger über meinen Eintritt in mein neues Amt besprechen konnte. Zunächst bereiste mit mir mein Amtsvorgänger Kaiser von Nagold die Freudenstädter Straße bis Freudenstadt [ nicht die heutige B 28, sondern die Chausseestraße auf der Höhe], von da die Murg–Enztalstraße über Baiers­bronn, Schönmünzach, Besenfeld, Wildbad, von da nach Calw und Althengstett über die neu projectierte Straßen­linie nach Ostelsheim, Böblingen und von da über Her­renberg nach Nagold zurück. Sogleich nach dieser Reise fand die Amtsübernahme und meine Beeidigung beim K. Oberamt Nagold statt, worauf Kaiser zum Eisenbahnbau nach Stuttgart abreiste, 4.6.1845. Georg Heinrich Feldweg: Was ich erlebt in 70 Jahren bis Anno 1882 Der Straßenbau-Inspectionsbezirk bestund damals aus sechs Oberamtsbezirken, nämlich Nagold, Calw, Herrenberg, Freudenstadt, Neuenbürg, Rottenburg. [ Die Seitenzahlen verweisen auf diejenigen des Uracher Typoskripts.] [S. 1: 1882 ff.: Entstehung der Lebenserinne­rungen] Auf diesen Wunsch meiner Tochter Johanna, nunmehr verheiratete Gundert, welchen sie am 6. Mai 1882 ausge­sprochen hat, an meinem Geburtstag, an welchem mich der gnädige Gott hat 70 Jahre alt werden lassen, will ich versuchen, in folgendem zu willfahren. Ich wurde geboren in Calw den 6. Mai 1812 und erhielt mit der Taufe den Namen Georg Heinrich Feldweg. Mein Vater war Johann Georg Simon Feldweg, Flaschner in Calw. Meine Mutter war Catharina Rossdan aus Sengach, einer Waldensergemeinde, Dürrmenzer Kirchspiel, refor­mierter Religion. [ Ergänzungen von F.K.: Feldweg starb in Hirsau am 16. März 1895. Er war zweimal verheiratet: I in Böblingen 4.5.1841 mit Beate Jordan ( 4.12.1849), 3 Kinder; II in Kirchheim-Teck 23.9.1851 mit Emma Stahl ( 26.2.1873 an Brustkrebs), 6 oder mehr Kinder. Nachkommenlinien gibt es zu Gundert(aber nicht direkt zu Hermann Hesse) in Calw, zu Dr. Hauff in Kirchheim-Teck bzw. Holzmaden und zu Oskar Paret in Ludwigsburg. Nach dem Calwer Historiker und Rechtsanwalt Ernst Rheinwald(Artikel von 1951) sei die Familie Feldweg ursprünglich aus Österreich nach Calw eingewandert und sei ausgesprochen künstlerisch begabt gewesen.] [S. 32-33: 1845-46: Beruflicher Anfang in Calw] Schon am darauf folgenden Donnerstag[ 22.5.-1845] traf mein Anstellungsdecret[ zum Straßenbau-Inspektor in Nagold] vom Ministerium des Innern in Stuttgart beim OA. Böblingen ein. Nun war die Freude groß, das erstreb­te Ziel, der Eintritt in den Staatsdienst, war erreicht.... Meinem Austritt aus dem bisherigen Amt[ ab 1.4.1837 Oberamts-Werkmeister in Böblingen] lag ein Hindernis 32 Unser Aufenthalt[ in Nagold, mit Familie] dauerte jedoch nur bis zum 6.8.1846, da ich durch Kgl. Entschließung vom 10.7.1846 definitiv zum Straßenbau-Inspector von Calw befördert wurde. [zu S. 32-33: 1845-46: Bau Oberes Schloß Berneck ] Während meines Amtssitzes in Nagold hatte ich die Vor­arbeiten... zum Bau des Schlößchens vor dem Hohen­Mantel 1 [sic!] in Berneck(letzteres Privatsache) zu ent­werfen. [S. 33- 35: 1847: Talstraße Nagold- Altensteig, Calmbach- Neuenbürg, Teinachbad, Calw ­Pforzheim bei Dennjächt ] Nun nahte als Vorbote des Revolutionsjahres 1848 das Hungerjahr 1847 mit seinen vielen Nöten und Leiden, Mißwachs, Arbeitslosigkeit, Teuerung: ein vierpfündiger Laib Brot kostete 30 Kreuzer(90 Pfennig). Vom Staat wie von einzelnen Gemeinden wurde zur Linderung der großen Not durch Beschaffung von Arbeitsverdienst allerwärts vorgegangen. Besonders im Schwarzwald und namentlich im Inspectionsgebiet Calw wurden Straßenbauten in Angriff genommen, wozu in den meisten Fällen erst die Baupläne und Überschläge zunächst zu fertigen waren und die Grundstückserwer­bungen zu geschehen hatten. Der Zudrang der Arbeits­suchenden war so groß, dass nicht alle verwendet wer­den konnten und nur ein dem betreffenden Bauwesen entsprechender Prozentsatz beschäftigt werden konnte. Sogar ein Schultheiß bat einmal, ihn doch zur Nachtzeit als Bauwächter anzustellen, da er nicht weniger bedürftig sei als viele seiner Gemeindeangehörigen. Zur Verhütung wucherischer Ausbeutung der armen Arbeiter sind nahe­zu sämtliche Arbeiten nicht in Accord gegeben, sondern in Regie im Taglohn ausgeführt worden. Hier galt es nun mit voller Kraft einzustehen und dem Herrn zu danken, wenn er sie zur Bewältigung des an­strengenden Dienstes gewährte. Täglich wurde das Ministerium durch Abgesandte aus den bedrängten Gegenden des Landes um Hilfeleistung