Hydrographie. Beschreibung einzelner Flussgebiete, Enz-Nagold.

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Stauvorrichtungen. -

Die an der Enz und Nagold errichteten Stauanlagen sind in den Längenprofilen, Beilagen 5 bis 10, dargestellt und in den 2 Tabellen, Seite 4853, verzeichnet-, es ist daraus die Höhenlage der Eichzeichen, soweit solche vorhanden sind, die Höhe des Ober- und Unterwasserspiegels bei gemitteltem Wasserstand, sowie der Zweck, welchem die Wehre dienen, zu ersehen.

Aus diesen Zusammenstellungen wurde folgende Gesamtübersicht über die Stauanlagen an der Enz und Nagold angefertigt.

Zweck

der

Stau-

Enz

N a g o

ld

Württemberg

Baden

Zusammen

Württemberg

Baden

Zusammen

Be­

merkungen

2

Gesamte

Stauhöhe

2

Gesamte

Stauhöhe

Anzahl

Gesamte

Stauhöhe

Anzahl

Gesamte

Stauhöhe

Anzahl

Gesamte

Stauhöhe

Anzahl j

Gesamte

Stauhöhe

Vorrichtung

S5

a

-<

m

vom

Ges.-

Gefäll

0/o

N

a

<1

m

vom

Ges.-

Gefall

0/0

m

vom

Ges.-

Gefäll

O/o

in

vom

Ges.-

Gefäll

o/o

m

vom

Ges.-

Gefäll

o/o

in

vom

Ges.-

Gefäll

°/o

Wässerwehre.

42

21,06

4

42

21,06

3

39

26,81

5

1

0,87

2

40

27,68

5

Flosswehre .

11*

27,42

5

l!

-jn

27,42

4

Ht

17,77

3

11

17,77

3

* 3 Flosswehre der Enz und f 6 Flosswehre der Nagold dienen gleich zeitig der Wiesen* Wässerung.

Industrie­wehre . .

43*

64,69

11

ii

13,72

28

64

78,41

12

45t

65,91

13

6

10,08

22

51

75,99

14

* Hievon dienen 3 Wehre zu Wasserlei­tungszwecken, 3 zu­gleich der Flösserei und 7 zugleich der

Zusammen .

96

113,17

20

ii

13,72

28

107

126,89

19

95

110,49

21

7

10,95

24

102

121,44

22

Wiesen Wässerung, f Hievon dienen 4 Wehre zugleich der Wiesenwässernng.

Hienach liegen an der Enz: 42 Wässerwehre, 11 Floss wehre und 54 Industriewehre, deren Stauhöhe zusammen je 3, 4 und 12 °/o des Gesamtgefalls der Enz ausmachen, und an der Nagold 40 Wässerwehre, 11 Flosswehre und 51 Industriewehre, welche zusammen einen Stau von 5, 3 und 14 °/ 0 des Gesamtgefälls der Nagold erzeugen.

Die gesamte Stauhöhe der 107 Enzwehre beträgt 126,89 m oder 19 °/o, diejenige der 102 Nagold­wehre 121,44 m oder 22 °/o des ganzen Flussgefälls.

Bei der Enz entfällt auf je 1,0 km Länge, bei der Nagold schon auf 0,9 km Eine Stauvor­richtung; diese kleinen mittleren Entfernungen rühren von der grossen Anzahl von Wässerwehren im Oberlauf beider Flüsse her.

Die Wässerwehre im oberen Enz- und Nagoldthal haben wegen des Flössereibetriebes 4,24,5 m Lichtweite. Der Stau wird entweder durch lose Staubretter, die zwischen genuteten Pfosten eingelassen werden, oder durch aufziehbare Fallen erzeugt; einige Wässerwehre letzterer Art werden auch von den Flössern bei Niederwasser zu ihrem Betrieb benützt. An der Enz erhalten 4 Wässerungen ihr Wasser durch Steinzeilenanlagen.

Die Flosswehre sind zumeist massiv; sie haben aufziehbare Flossgassenfallentafeln und, je nach der Lage am Flusslauf, mehr oder minder lange aushebbare Brustwände. Fallentafeln und * Brustwände werden im Herbst nach Schluss der Flosszeit herausgenommen und im Frühjahr vor Beginn derselben wieder eingesetzt, so dass die Winterhochwasser die Flosswehre anstandslos durch­strömen können. Während der Flosszeit ist für jedes Flosswehr ein Wärter aufgestellt, der die Obliegenheit hat, bei Anschwellungen die beweglichen Stauteile zu entfernen. j

Von den Industriewehren bestehen einige kleinere im Oberlauf nur aus der Flossgassenfalle und zwei aus Steinzeilen; einige wenige sind nach Art der Flosswehre mit beweglichen Brustwänden gebaut. Die überwiegend grössere Anzahl der Industriewehre sind feste, teils massive, teils und dies meist halbmassive Ueberfallwehre, bei denen die Flossgassenöffnungen zugleich als Grundablassfallen dienen.

Ferner bestehen an der unteren Nagold, ausser den im vorstehenden Verzeichnis aufgeführten Stauanlagen mehrere zu Fischereizwecken dienende Stauvorrichtungen von geringer Stau­höhe, die als trichterförmige Doppelzeilen gestaltet sind. Der in der Flussmitte gelegene Ver­einigungspunkt beider Zeilen ist zur Aufnahme eines Aalfangs bestimmt.