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Hydrographie. Wasserstandsbeobachtungen und Wassermessungen.

Pegelstation

dreimalig

viermalig

zwölfmalig vierundzwanzigmalig

bei Ablesungen von cm cm cm

Horb . .

Mergentheim

170280

200280

280340

280-330

340-400

330380

400 und mehr 380 und mehr

Der in Beilage 4 des Yerwaltungsberichts für die Jahre 1889/91 bildlich dargestellte Hoch­wassernachrichtendienst im Königreich Württemberg hat einige unwesentliche Erweiterungen erfahren; er geht nunmehr an den Flüssen Neckar, Fils, Rems, Enz, Kocher und Jagst von 9 württem- bergischen Pegelstellen und von 1 badischen Pegelstelle, an der Donau und Iller von 3 württem- bergischen und 2 bayrischen Pegelstellen und an der Tauber von 1 württembergischen Pegelstelle, somit zusammen von 16 Pegelstellen aus. Bei 46 württembergischen, 9 badischen und 4 bayrischen Telegraphenanstalten sind Vorkehrungen für den genannten Dienst getroffen. Die Hochwasser­nachrichten empfangen

im Neckargebiet 44 württembergische und 9 badische Behörden in 58 Telegrammen und 16 mündlichen Benachrichtigungen,

im Donaugebiet 20 württembergische, 2 preussische und 2 bayrische Behörden in 27 Tele­grammen und 12 mündlichen Benachrichtigungen,

im Taubergebiet 1 württembergische und 1 badische Behörde in 1 Telegramm und 1 münd­lichen Benachrichtigung,

zusammen 79 Behörden in 86 Telegrammen und 29 mündlichen Benachrichtigungen.

Die Gebühren für Telegramme an württembergische Behörden, die in ihrem vollen Betrag auf den Flussbaufonds verrechnet werden, haben im ersten Berichtsjahr 809 M. 50 Pf., im zweiten Be­richtsjahr 486 M. 5 Pf. Aufwand verursacht. Dass sich der eingeführte Hochwassernachrichten­dienst gut bewährt, erhellt aus den allseits laut gewordenen Wünschen auf Erweiterung des bestehenden Dienstes entlang der genannten Flüsse und auf Einführung eines solchen in den Thälern der Nagold, der Eyach, der Lauchert und der Tauber. Wegen der Einführung eines Nachrichten­dienstes entlang der drei letztgenannten Thäler sind in der abgelaufenen Berichtsperiode Einleitungen getroffen worden. Für die Nagold dagegen war es schon mit Wirkung vom 1. Januar 1897 an möglich, von dem neu errichteten Pegel in Altensteig aus die in Beilage 3 dargestellte Hochwasser­benachrichtigung einzuführen. Dieser Nachrichtendienst wird durch 7 Telegraphenanstalten an 8 Behörden vermittelt.

Der alljährlich stattfindende Zusammentritt der leitenden AVasserbaubeamten im Rheingebiet zum Zweck der Verständigung über die zur Untersuchung der Hochwasserverhältnisse im deutschen Rheingebiet zu treffenden einheitlichen Massnahmen fand im Monat Mai 1895 in Stuttgart, im Monat Juni 1896 in St. Goar statt. Dabei wurde der, auch Württemberg berührende Wunsch vorgebracht, es möchten in den Lageplänen der Pegelstellen, die dem Zentralbureau übermittelt werden, alle solche künstlichen Aenderungen im Fluss, an den Ufern und auf dem Ufergelände, die auf die Abflussverhältnisse an der betreffenden Pegelstelle einen Einfluss ausüben können, sofort nachgetragen werden.

c) Wassermessungen.

Die Vornahme von Wassermessungen, durch welche das für die meisten hydrotechnischen Fragen, wie z. B. Flussregulierungen, Bestimmungen von Brückenweiten, Errichtung von Wasser­werksanlagen, Bewässerungsanlagen, Flussverunreinigungen u. dergl., so überaus wichtige Verhältnis der Wassermenge zum Wasserstande ermittelt und die sogenannte Wassermengekurve für bestimmte Flussstellen festgestellt werden soll, musste infolge der im Juni 1895 eingetretenen Katastrophe an der Eyach bei Balingen jäh abgebrochen werden; sie konnte wegen anderweitiger, dringenderer Be­schäftigung des verfügbaren Personals in der Berichtsperiode nicht wieder aufgenommen werden.