Hydrographie. Wasserstandsbeobachtungen und Wassermessungen.

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Genehmigung des Königl. Ministeriums des Innern wurde die Beratung aufs Frühjahr 1897 und damit in die folgende Berichtsperiode verschoben. Im Berichtsjahr 1895/96 blieb bei Möhringen das Wasser der Donau in der Zeit vom 1. August bis 14. November 1895, also 105 Tage lang, vollständig aus, während im Berichtsjahr 1896/97 das Donaubett vom 7. Januar bis 3. Februar 1897, also 28 Tage lang, trocken lag.

3. Wasserstandsbeobachtungen und Wassermessungen.

a) Pegelbeobachtungen.

Die regelmässige Beobachtung und tabellarische Aufzeichnung des Steigens und Fallens des Wasserstands der wichtigeren Flüsse des Landes wurde im ersten der zwei Berichtsjahre an den seitherigen 31 Pegelstationen vorgenommen. Mit dem Jahre 1896 wurden aber in den Veröffent­lichungen über die Wasserstandsbeobachtungen erstmals die verlegten Pegel zu Oberndorf (Aistaig), Horb, Cannstatt, Göppingen (Reichenbach), Murr, Scheer, Wiblingen (Gögglingen), Ravensburg (Oberzell) und Mergentheim eingeführt.

Die durch Zeichnung dai'gestellten Ergebnisse dieser Wasserstandsbeobachtungen für die Jahrgänge 1895 und 1896 sind, samt den zugehörigen Begleitworten, als Beilagen 1 und 2 angeschlossen.

In Beilage 1 sind ferner in zwei Tabellen die gemittelten Monats- und Jahreswasserstände, bezw. die absolut höchsten, die gemittelten höchsten, die gemittelten mittleren, die gemittelten niedersten und die absolut niedersten Wasserstände des fünfjährigen Zeitabschnitts von 1891 bis 1895 enthalten.

Wie bereits im Verwaltungsbericht für die Jahre 1893/95, II. Abteilung, Wasserbau, Seite 5 angeführt wurde, sind die oben aufgezählten 9 Pegel wegen ihrer für die Wasserstandsbeob­achtungen ungünstigen Lage am 1. Januar 1894 versetzt und drei Jahre lang gleichzeitig mit den alten Pegeln beobachtet worden. Die auf Grund der Ergebnisse dieser dreijährigen Parallel­beobachtungen bestimmten Linien gleichwertiger Wasserstände für die zusammengehörigen neuen und alten Pegel sind als Unterbeilagen 816 der Beilage 2 beigegeben. Falls daher ein Wasserstand, der vor dem 1. Januar 1896 an einem der aufgeführten 9 alten Pegeln beobachtet wurde, mit einem nach diesem Zeitpunkt an dem entsprechenden neuen Pegel verzeichneten Wasserstand in Vergleich gestellt werden soll, kann dies nur mit Benützung der in den genannten Unterbeilagen zu Beilage 2 gezeichneten Linien gleichwertiger Wasserstände geschehen.

Die im ersten Berichtsjahre stattgehabten aussergewöhnlichen Ueberschwemmungen im Eyach- und Nagoldthal haben die Notwendigkeit der Anlage zweier neuen Pegelstellen bei Balingen und bei Altensteig ergeben; sie wurden aus laufenden Mitteln erstellt und werden seit 1. Januar 1897 regelmässig beobachtet.

b) Hochwasser.

Den Ausführungen auf Seite 29 und 30 des letzten Verwaltungsberichts entsprechend, wurden die Ergebnisse der Beobachtung der Anschwellungen der grösseren Flüsse des Rheingebiets in den Monaten März, Juni, November und Dezember des Jahrgangs 1895, sowie in den Monaten Januar, März, April, Juni und Oktober des Jahrgangs 1896 dem Grossh. Badischen Zentralbureau für Meteorologie und Hydrographie zur weiteren Verarbeitung mitgeteilt. Durch die Verlegung des Neckarpegels in Horb und des Tauberpegels in Mergentheim mussten die Pegelablesungen, bei denen die mehrmaligen täglichen Beobachtungen zu beginnen hatten, der Gleichwertigkeit der Wasserstände am alten und neuen Pegel entsprechend, abgeändert werden, so dass die Beobachtungen vom 1. Januar 1896 an nach der folgenden Tabelle vorgenommen werden.