Calw.

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Wahrscheinlichkeit angenommen, daß der Papst Viktor II., der Nachfolger von Leo IX., ein Graf von Calw war. Er war vorher als Bischof Gebhard von Eichstädt durch Weisheit und Reichthum, sowie durch seine Verwandtschaft mit Kaiser Hein­rich III. der mächtigste Bischof des Reichs. Nach Leo's Tode wurde er von Hildebrand, dem nachmaligen Papst Gregor VII. zum Papst ausersehen 1055. Kaiser Heinrich III. übergab ihm sterbend seinen Sohn, Heinrich IV. in seine Obhut und Viktor II. sicherte ihm durch sein Ansehen das Reich. Viktor II. starb aber schon 1057. Ein anderer Geistlicher aus dem Ealwer Grafenhause war Bruno, Bischof von Metz 108889. Am blühendsten war das Haus der Grafen von Calw unter dem Grafen Gottfried, einem Sohn des Grafeil Adelbert. Er war einer der angesehensten Rathgeber Kaiser Heinrichs V., welcher ihm 1113 die Pfalzgrafschaft im Rheinland übergab. Er hatte die Vogtei über die Klöster Hirsau, Sindelfingen und Lorsch an der Bergstraße. Einen Sohn hinterließ er nicht, seine Tochter Uta verheirathete sich an den berühmten Herzog Welf II. Nach Gottfrieds Tode, 1131, setzte sein Neffe Adelbert den Mannsstamm fort. Nun aber begann das Theilen. Das Geschlecht verzweigte sich in mehrere Linien: Calw, Löwenstein, Vaihingen, vorübergehend auch Wolfsölden. Die Calwer Linie, welche noch 100 Jahre fortdauerte, starb zuerst aus. Der letzte Graf war Gottfried, gestorben vor 1263. Er hinterlicß 2 Töchter. Die eine heirathete den Grafen Rudolph von Tübingen und Böblingen, und in zweiter Ehe den Grafen Ulrich von Berg-Schelklingen. Die andere Tochter, welche sich Gräfin von Zavelstein nannte, verheirathete sich an den Grafen Simon von Zweibrücken. Unter diese Ge­schlechter wurden die Calwer Güter vertheilt, sie blieben aber nicht lange in deren Besitz. Die Berger Hälfte der Stadt und Burg Calw kam 1308 und die Tübinger Hälfte 1345 durch Kauf an das in jener Zeit emporblühende Haus der Grafen von Württemberg. Ebenso kam auch mit der Zeit der Zweibrückische Theil an Württemberg. In der Blüthezeit des Calwer Grafenhauses erstreckten sich seine Güter und Rechte von den Fildergegendcn über den Würm-, Glems-, Enz-, Zaber-, Murr- und Schotzach-Gau. Das Wappen des Grafenhauses in allen seinen Linien, sowie der Stadt ist