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2. Die Bahn von Weil der Stadt bis Calw.
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evangelische Oberamtsstadt mit 5582 Einwohnern.
1. Geschichte der Grafen von Calw, vom 9.—13.
Jahrhundert.
Ihre Geschichte ist eng verknüpft mit der Geschichte des Klosters Hirsau. Der älteste bekannte Stainmvater ist Graf Erlafried, -s 850, dessen Grabstein in Hirsau an der Sakristei der dortigen Kirche steht. Er stiftete nebst seinem Sohn Noting, Bischof von Vcrcelli das Kloster Aureliuszell zu Hirsau, zu Ehren des h. Aurelius, dessen Gebeine Bischof Noting aus Italien mitgebracht hatte 838. Ein späterer Graf Adelbert brachte das Kloster in seine Gewalt, plünderte es aus 990, und zog die reichen Güter desselben ein. Er vertrieb die Mönche und übergab das Kloster Weltgeistlichen. Diese führten ein ausschweifendes Leben und ließen das Kloster ganz zerfallen. In der Mitte deS elften Jahrhunderts lebt Graf Adelbert von Calw und dessen Gemahlin Wiltrud. Durch ihn wurde das Kloster Hirsau wieder hergestellt, er ist somit der zweite Stifter. Den Anlaß dazu gab Papst Leo IX. (1049—84) ein mütterlicher Oheim des Grafen. Des Grafen Mutter war eine Gräfin von Egisheim bei Colmar im Elsaß. Deren Bruder war Leo IX. Dieser kam 1049 auf einer Reise durch Deutschland, auch nach Calw, und machte es hier seiner Schwester Sohn, dem Grafen Adelbert, zur heiligen Gewissenspflicht, daß er das von seinem Borfahren zerstörte Kloster Hirsau wieder aufrichte. Adelbert versprach es, vergaß aber fein Versprechen bald wieder. Dagegen ruhte seine Gemahlin Wiltrud, eine Tochter Gottfrieds des Bärtigen von Lothringen, nicht, bis sie ihren Gemahl dazu brachte, den Aufbau des Klosters zu beginnen 1089. Adelbert stattete das Kloster mit Gütern aus und ließ diese neue Stiftung zu Worms 1075 durch König Heinrich IV. feierlich bestätigen Später ließ sich Adelbert selbst noch als Mönch in dem Kloster einkleiden, und starb 1099. — Auch ein Papst dieses Jahrhunderts entstammte dem Calwer Grafengeschlccht. Wenigstens wird mit großer