Dätzingen Ostelsheim.

13

Kirche verbrannte. Dagegen ist von den dicken Mauern des alten Kirchhofs noch ein bedeutender Theil vorhanden.

Die Bahnlinie wendet sich nun aus dem Würmthal in das wiesenreiche Thal des Altbachs, der von Ostelsheim her­kommt. Bei dieser Wendung führt sie durch einen 1300' langen und zum Theil 90100' tiefen Einschnitt, welcher durch Kalksteinfelsen gebrochen werden mußte. Nach dem Ein­schnitt erscheint Dätzingen, katholisches Pfarrdorf mit 495 Ein­wohnern, Döblinger Oberamts. Bis zum Jahre 1805 war der Ort im Besitze des Johanniterordens; der letzte Comthur des Ordens in dem Orte war Joh. Bapt. Freiherr von Flax­landen. Das Schloß, welches dem Orden gehört hatte, schenkte König Friedrich 1810 dem Grafen von Dillen, dessen Sohn jetzt dasselbe besitzt. Es liegt in der Mitte des Orts und ist von schönen Anlagen umgeben.

Nachdem die Kurve um den Hacksberg durchfahren ist, sind wir wieder ganz nahe der Station Schashausen und fahren nun auf einer Brücke über dieselbe Straße, unter welcher wir vor der Station Schafhausen unten durchgefahren sind. Hier kommen sich die Ausläufer der Schleife bis auf eine Entfernung von zwei Minuten nahe, wir sind aber indessen 80' höher gestiegen. Wir fahren nun gegen Westen in gerader Richtung auf den Schwarzwald zu, von dem wir auch zur Rechten die Vorposten, die dunklen Tannen, erblicken. Zur Linken sehen wir bald Ostelsheim, evangelisches Pfarrdorf mit 864 Einwohnern, früher zum Oberamt Böblingen, jetzt zu Calw gehörig. Wir sind also schon in's Oberamt Calw und damit in den Schwarzwaldkrcis cingefahren. Doch liegt der Ort noch diesseits der Wasserscheide von Würm und Nagold und hat noch ziemlich Obstzucht. Ostelsheim ist der Geburtsort von Gottlieb Wilhelm Hoffmann, dem Gründer und vieljähri­gen Vorstand von Kornthal, geboren 1771 als Sohn des damaligen Pfarrers. Bei Ostelsheim wechseln Dämme und Einschnitte, auch fahren wir über zwei Straßen auf eisernen Brücken. Die erste Straße führt von Ostelsheim nach Weil der Stadt, die andere, bald nach Ostelsheim, ist die alte Straße nach Whengstett. Wir nähern uns jetzt der Wasserscheide zwischen Würm und Nagold, welche ein niederer Bergrücken, der Forst, 1920' (550 m.) hoch, bildet. Ein langer Tunnel,