Stefan Wintermantel · Der Grundriss von St. Aurelius in HirsauAbb. 3: Der Grundriss der Aureliuskirche mit den verschiedenen Bauphasendem Maßstab 1: 100 erstellt, an dem auch dieeingezeichneten Maße abgegriffen wurden. DerMaßstab erlaubt eine auf ca. 2 cm genaueMaßabnahme; die ermittelten Maße sind aberauch von der Wiedergabegenauigkeit des Grabungsplans abhängig. Die erste Grabung wurde1876 durch Eduard PAULUS d. J. durchgeführt. Sie deckte die Fundamente der abgebrochenen östlichen Kirchenteile bereits größtenteils auf. Der Hirsauer Pfarrer Karl KLAIBERentdeckte bei seinen Grabungen 1891 bis 1895die beiden Apsiden am Querhaus und Teile derFundamente der ersten(karolingischen) Kirche.Weitere Ausgrabungen folgten zwischen 1925und 1989. Ein wichtiges Ergebnis der Grabungen 1987 bis 1989 war die Klärung desOstabschlusses der ersten Kirche.Nach Auskunft desCodex Hirsaugiensiswar dererste Kirchenbau„nach Art der alten Kirchen ohnedie Unterstützung von Säulen gebaut“. Obwohlzwischenzeitlich die Meinung aufgekommenwar, es habe sich um eine dreischiffige Basilikagehandelt, legt Matthias PUTZE überzeugenddar, dass die erste Kirche tatsächlich einschiffigwar. Sie bestand aus einem längsrechteckigenSaal, an den sich nach Osten ein annäherndquadratischer Chorraum anschloss, der ungefährum eine Mauerstärke eingezogen war. Hierbefand sich das als Steinplattengrab ausgeführteAureliusgrab.Das Mauerwerk des jetzigen Kirchenbaus fälltzu bedeutenden Teilen, jedoch nicht vollständig,in die Bauzeit der zweiten(romanischen) Kirchezwischen 1059 und 1071. Der Stumpf desSüdturms ist mit Ausnahme der Eckquadergleich wie das Mauerwerk des Langhauses ausKleinquadern gemauert, die diesem ersten Bauabschnitt zugehören. Dagegen bestehen am93