Hermann Ehmer · Johannes Brenz und der Schwarzwald sandte Brenz über Straßburg, wo er Bucer besuchte, nach Mömpelgard, der zu Württemberg gehörenden burgundischen Grafschaft, die zu dieser Zeit Herzog Christoph verwaltete. Von dort ging er nach Basel, wo er für einige Monate bei der Witwe des Simon Grynaeus wohnte. den Spaniern in Stuttgart durchgeführten Hausdurchsuchung etliche Tage auf dem Dachboden eines Hauses verborgen haben soll, wo ihn ähnlich wie die Raben den Propheten Elia am Bach Krith ernährten(1. Könige 17, 6)- eine Henne täglich mit einem Ei versorgt habe. 10 Offenbar erwartete der Herzog, dass sich die Lage bald entspannen und es möglich sein würde, dass Brenz ein öffentliches Amt in Württemberg, sei es an der Universität, sei es in der Kirche, übernehmen könne. Brenz freilich bezweifelte, dass es schon bald möglich sein würde, dass der Herzog ihn in Dienste nehmen könnte. Zwischendurch scheint Brenz in Württemberg gewesen zu sein, nicht zuletzt, um nach seinen Kindern zu sehen, die nach dem Tod seiner Frau am 18. November 1548 völlig verwaist waren. Mit einem Besuch in Stuttgart verbindet sich die Geschichte von Brenz, der sich wegen einer von Im Frühjahr 1549 verließ Brenz Basel und reiste über Straßburg nach Württemberg zurück. In der Folgezeit scheint Brenz eine unstete und flüchtige Existenz geführt zu haben, von der nur einzelne Stationen bekannt sind. Am 21. Juli 1549 hielt er sich am württembergischen Hof auf 11 , also vermutlich in Urach. Anfang Dezember weilte Brenz wohl in Mömpelgard am Hofe Herzog Christophs. Brenz auf Burg Hornberg Im Frühjahr 1550 befand sich Brenz an einem ungenannten Ort, von dem aus er am 12. März seine Tochter Barbara an Herzog Christoph schickte, mit der Bitte, sie aufzunehmen. 12 Brenz schreibt hier, dass Herzog Ulrich von ihm verlangt habe, dass er noch bis Johannis (24. Juni) an diesem Ort bleiben solle, damit er dann, falls möglich, im württembergischen Kirchendienst angestellt werden könne. An diesen Orten(rot) im Kreis Calw hat Johannes Brenz gelebt. Es muss angenommen werden, dass es sich bei diesem Ort um die Burg Hornberg handelte, von der Heerbrand 13 erzählt. Von einem anderthalbjährigen Aufenthalt auf einer Burg,„in medio eremo, inter montes et silvas, inter rupes et saxa“ (mitten in der Einöde, zwischen Bergen und Wäldern, zwischen Klüften und Steinen) berichtet Brenz am 14. April 1551 dem Nürnberger Freund Hieronymus Baumgartner. 14 Den Aufenthalt auf der Burg teilte er, wie aus demselben Brief hervorgeht und auch Heerbrand berichtet, 24