Timm Radt · Schloss Zavelstein Burg Zavelstein so genannter Alter Bau, Ansicht von Norden vor der Burg gelegene Ort befestigt, so dass die Wehrmauern direkt an den Zwinger der Burg anschlossen. An der Schnittstelle von Stadtmau­er und Zwinger in der Westecke der Burg errichtete man einen quadratischen Wehrturm. Die Umbauten und Erweiterungen der Burg selbst konzentrierten sich auf den Torbereich und die beiden Wohngebäude. Der Vorplatz des romanischen Burgtors nördlich des Bergfrieds wurde ummauert, so dass die neu erstellten Mauerpartien jeweils in der Flucht der im Osten und Süden anschließenden Ringmauer standen. Zusammen mit der Nordseite des Bergfrieds und der alten Tormauer bildeten sie eine Torhalle. Das neu erstellte Tor im Nordwesten derselben ist heute noch vollständig erhalten. Es zeigt eine spitzbogige Öffnung, deren Laibungssteine zur Außenseite hin jeweils mit einem Buckel verse­hen waren. Jedoch wurden die Buckel im Schei­telbereich der Toröffnung später sauber abge­Burg Zavelstein Ansicht des hochgotischen Burgtors; die Buckel auf den Steinen der Torlaibung wurden nachträglich abgearbeitet, links die Reste des unter Schickhardt angefügten Eckturms. spitzt. Vorkragende Wartesteine der nördlichen Torwange lassen darauf schließen, dass der Torhalle noch ein rechtwinkliger Torhof vorge­lagert war. An der Südseite des Tors fehlt die entsprechende Anschlussnaht der südlichen Mauer dieses Torhofs, da diese stumpf gegen die romanische Ringmauer westlich des Bergfrieds gestoßen sein dürfte. Die hohe spitzbogige Form des neuen Tors und dessen Rahmung mit Buckelquadern, sowie der in fortifikatorischer Hinsicht fortschrittliche, jedoch nur hypothe­tisch rekonstruierbare Torhof deuten an, dass die Erweiterungen weniger in die früh- als vielmehr in die hochgotische Zeit, d.h. in das 14. vielleicht aber auch erst ins frühe 15. Jahr­hundert eingeordnet werden müssen. Neben dem Umbau des Torbereichs wurden beide Wohngebäude der Burg um ein Stockwerk 13