Yvonne Arras ·In daß Ehrwürdig gottshauß Gnadenthal zue Stetten, Bey Hechingen gethan vor Ort und dergleichen Auskunft gibt. Auf Blatt 21 ist das für die Klause relevante Unglück vermerkt. Und wir werden diese Nachricht im Folgenden anhand von Quellen aus dem Kloster Stetten verifizieren können. Doch dabei befin­den wir uns bereits mitten in der Geschichte des Klösterles. Zum AltburgerKlösterle vor der Reform Seit wann eine Schwesterngemeinschaft in Alt­burg existierte, weiß man nicht; 13 damit hängt eine zweite offene Frage zusammen, nämlich, ob sie sich sozusagen von alleine gegründet hat oder ob dies durch fremde Einwirkung geschehen ist. Die Literatur geht mehrheitlich davon aus, dass die Klause spätestens Mitte des 14. Jahrhunderts konstituiert war. Diese Vermutung begründet sich in dem Grabstein einerInklusin, der bei der erwähnten Kirchenrenovierung 1954 gefun­den wurde. Nach Ausweis der Inschrift, die der Stein auf seiner Oberfläche unter anderem trägt, starb die betroffene Schwester im Jahre 1367 an einem Dienstag nach einem Marienfest. Welches Marienfest gemeint ist, kann man nicht mehr lesen, weil der Stein an dieser Stelle beschädigt ist. liegt an seiner in gewisser Weise um die Ecke gedachten Rekonstruktion der Verhältnisse, die ich zitieren möchte(S. 21f.):Die Vaihinger Grafen, denen ja lange Zeit die Grundherrschaft in unserem Orte zustand, hatten also schon frühe Beziehungen zu den Beginen. Der Gedanke liegt daher nahe, der Altburger Kon­vent könnte von Vaihingen aus begründet wor­den sein. Was Greiner aber anscheinend nicht wusste, ist, dass diese von ihm zitierte Stiftungsurkunde der Beta von Vaihingen nach David Friedrich Cleß überhaupt das älteste Zeugnis für die Existenz vonBeginen genannten Frauen in der gesam­ten Grafschaft Württemberg darstellt. Mit Alt­burg und der dortigen Klause hat sie aber nichts zu tun. Eine Verbindung zwischen Beta von Vaihingen und Altburger Inklusen über die Grafen von Vaihingen zu konstruieren, ist zweifellos interessant, und man könnte in diese Richtung durchaus weiterforschen. Solange dies aber nicht getan ist, bleibt das Spekulation, mehr nicht. Der Grabstein kann dagegen als festes Datum betrachtet werden. Und insofern schließt man sich besser der restlichen Literatur an, wonach die Klause in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstanden sein wird. Nur Karl Greiner setzt die Gründung der Klause mehr als hundert Jahre früher an. Er beruft sich dabei aufwürttembergische Urkunden, die er allerdings nicht nachweist. In seinen weiteren Ausführungen kann er eine Begine sogar nam­haft machen: Beta von Vaihingen, die durch eine Stiftung in Vaihingen an der Enzbekannt geworden sei, so Greiner. Nur indirekt geht aus diesen Ausführungen hervor, dass er mit den genanntenwürttembergischen Urkunden offenbar jene Urkunde meint, welche der erwähnten Stiftung der Begine Beta von Vaihin­gen Rechtskraft verlieh. Aber diese Stiftung galt der Kirche in Vaihingen, nicht jener in Altburg. Überhaupt ist in dieser Urkunde von Altburg keine Rede. Das war Karl Greiner natürlich klar. Warum er aber trotzdem behauptet, es habe lange vor 1367 eine Klause in Altburg gegeben, Aus dem Jahre 1403 erreicht uns bereits die nächste Nachricht. Es gab eine Meinungsver­schiedenheit zwischen den Klausnerinnen und einem Kunz von Waldeck wegen der Bewirt­schaftung von Gütern, bei der Abt und Konvent von Hirsau als Schlichter fungierten. Bemerkens­wert ist diese Urkunde nicht zuletzt deshalb, weil darin die Klausnerinnen alsdie Ehrsamen und Geistlichen frauen und Konventschwestern zu der sammlung in Altpurg 14 bezeichnet werden. und nach der Reform durch Abt Bernhard von Gernsbach Für die nächsten Jahrzehnte scheinen keine Quellen überliefert zu sein, die Auskunft über die Entwicklung der Klause, die Tätigkeit der 180