Hans Schabert · Volksheilstätte Charlottenhöhe prägte Schömbergs Entwicklung mit sich auch andernorts nach einem geeigneten Platz umgesehen, stieß aber vielfach auf erheb­liche Schwierigkeiten. Einzelne Gemeinden leisteten mächtig Widerstand, in ihrer Nähe eine solche Volksheilstätte errich­ten zu lassen. Dies zeigt auch eine Anfrage der Stuttgarter Ministerialabteilung für Bezirks- und Kör­perschaftsverwaltung Diese alte Postkarte von Schömberg mit Schwarzwaldheim und Neuer Heilanstalt im Jahr 1932 an das wurde im Jahr 1921 verschickt. Oberamt Neuenbürg. Unter dem Betreff Rekurs[damals Laut Bericht aus dem Jahre 1903 hatte der übliche Bezeichnung für den Einspruch gegen Verein für Volksheilstätten Württemberg bei eine Verwaltungsentscheidung] des Kurhausbe­seiner Suche nach einem geeigneten Standort sitzers Heinrich Rau in Reinerzau wegen Nicht­besonders an den zum Tragen gekommenen genehmigung der Aufnahme von Tuberkulose­Platz zwischen Calmbach und Schömberg kranken in seiner Privatkrankenanstalt, wollte gedacht. 620 Meter hoch gelegen, nach Süden die Stelle Informationen zur als Begründung offen, gegen Osten, Norden und Westen von bis angeführten etwaigen Wertminderung benach­zu über 700 Metern hohen Hängen geschützt, barter Grundstücke. boten sich mitten im Wald besonders geeignet erscheinende Voraussetzungen. Aus der Gemeinde Schömberg kam dann fol­gende, vom Oberamt weitergeleitete, von Bür­germeister Gustav Hermann(Ortsoberhaupt Platzauswahl gefiel dem Forstamt von 1906 bis 1945,1954 zum Ehrenbürger Langenbrand nicht ernannt) unterschriebene Antwort:Die Befürchtung einer Wertsminderung der im Das Waldgebiet gehörte zum Bezirk des Forst- Umkreis der Heilstätte gelegenen Grundstücke amts Langenbrand; dort hatte man an dem wird von den Eigentümern dieser, wie auch Fremdkörper mitten im Revier und der Bele- allgemein, insofern geteilt, als z. B. Häuser in bung im stillen Forst natürlich keine übermäßige der Nähe von Heilstätten nicht gerne bewohnt Freude. Deshalb blieb auch der zuständige werden u. weniger gut vermietet werden kön­Forstrat laut Überlieferung aus Protest der nen... Einführend hatte Hermann erwähnt, Einweihung fern. Aber im Lauf der Jahrzehnte man habe voll auf Lungenkranke umstellen arrangierte man sich offensichtlich, denn in müssen, weil andere Kurgäste den Ort aufgrund verschiedenen Berichten wird später die gute deren Anwesenheit gemieden hätten, wie selbst Zusammenarbeit gerade auch mit den Forstbe- ängstliche Bewohner der Umgebung undein hörden hervorgehoben. Der Trägerverein hatte Teil voreingenommener Bezirksbeamter. 172