König bzw. Kaiser verliehen bekamen. Da die Herren vonBerneck ja dasselbe Wappen wie die Herren von Wöllhausen wie auch die Herren von Fauts- oder Vogtsbergführten, mit diesen also nahe verwandt waren, erhebtsich nun aus diesem neuen Tatbestand die einfacheFrage, die hier offen zu bleiben hat: Geht der Vogts-Titel,der ja mannigfach bei den Herren von Wöllhausen wieauch den von Fautsberg anzutreffen ist, auf eine derartige, reichsunmittelbare Ausübung der hohen Gerichtsbarkeit zurück?18Klar ist auf jeden Fall, dass diesesogenannten niederadeligen Geschlechter derer vonWöllhausen, Berneck und Fautsberg wie auch der Herrenvon Hornberg eine bedeutende Rolle gespielt haben. Siejedenfalls nur als Dienstmannen der Grafen von Tübingen und von Hohenberg zu begreifen, wird ihrer Wichtigkeit im Gesamten nicht gerecht und ist daher zu kurzgegriffen. Dagegen spricht nicht nur der viele Eigenbesitzin ihren Händen, der eben nicht als Lehenbesitz dengroßen Grafen gehörte und an ihre adeligen Vasallenweitergeliehen wurde. Dagegen spricht nun auch dieBlutgerichtsbarkeit über die Herrschaft Berneck alsReichslehen, das direkt vom deutschen König oder Kaiseran den jeweiligen Herrscher über Berneck verliehenwurde.Darstellung des Wappens der Herren von Gültlingen aus demScheib’lerschen Wappenbuch(2. Hälfte des 15. Jahrhunderts),Bayerische Staatsbibliothek Cod.icon.312c; entnommen von wikimedia commons1Hauptstaatsarchiv Stuttgart A602 U60052Oberamtsbeschreibung(= OAB) Nagold S. 142; ebenso: Der Kreis Calw. 1986(2. Aufl.), S.148; Das Land Baden-Württemberg.5. Band 1967, S. 46931353 die Brüder Hans, Ernst, Reinhard, Gumpold, Hug, Utz, Burkhard – Albert Krieger, Topographisches Wörterbuch des GroßherzogtumsBaden. 1904/05, 2. Band Spalte 193 nach Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins Jg. 14(1862), S. 1494Ludwig Schmid: Die Geschichte der Grafen von Zollern-Hohenberg, Bd. 2, Nr. 602; Karl-Heinz Spiess: Das älteste Lehensbuch derPfalzgrafen bei Rhein vom Jahr 1401. 1981 S. 64; Württ. Regesten 146025Reichs-Ständische Archival-Urkunden und Documenta.... Regensburg, gedruckt bey Heinrich Georg Neubauer, 1750, Sectio I Caput I,Nr. 18, S. 16f6Hauptstaatsarchiv Stuttgart A602/11224+ 112277Als mittelalterliche Burg interpretiert von Hans-Wilhelm Heine und Hans Peter Köpf, als„Pfaffen-Haus“ von Pfarrer Rentschler- Hans W.Heine: Wenig bekannte Burgstellen im Kreis Calw. Denkmalpflege Nr. 1 1978, S. 34-38, hier S. 36/38; Hans Peter Köpf: VorübergehendHochadelssitz. In: Rotfelden. 2005, S. 117-127, hier S. 125; Rentschler: Die Reformation im Bezirk Nagold. Blätter für württembergischeKirchengeschichte N.F. 21(1917), S. 1-162, hier S. 158OAB Nagold S. 97 und 1419Archiv der Freiherren von Gültlingen Urkunde 76 – nach den Mikrofilmen im GLA Karlsruhe und Hauptstaatsarchiv Stuttgart10OAB Nagold S. 9711OAB Nagold S. 13712Hauptstaatsarchiv Stuttgart E60 S Bü327 Lehensbeschreibung von 1826 fol. 1613OAB Nagold S. 142; Land Baden-Württemberg 5. Band 1967, S. 469; Der Landkreis Calw. 1986(2. Auflage), S. 81+148; Berneck.850 Jahre in Wort und Bild. 2000 S. 1314Zu den Lehnsurkunden: Hauptstaatsarchiv Stuttgart A157 U1277-1287; Archiv der Freiherren von Gültlingen Urkunden 6+815Archiv der Freiherren von Gültlingen Urkunden 39, 44, 51, 62, 77, 79, 84f16Staatsarchiv Sigmaringen Wü 65/21 T 1-2 Nr. 388(online-Findbuch)17Archiv der Freiherren von Gültlingen, Vogt- und Befehlsbuch 1516-1525 fol. 13b-14a(Mikroverfilmung Nr. 315)18Vergleich hierzu: Dietmar Waidelich: Ettmannsweiler und Beuren. 2003, S. 2114