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Hydrographie. Beschreibung einzelner Flussgebiete, Enz-Nagold.
Wasserstände der Monate Juni-Juli und November entsprechen ungefähr den Werten der entsprechenden gemittelten Jahreswasserstände.
Die Wasserführung der Enz und Nagold, und damit die Form der Linien der gemittelten Monatswasserstände, ist hauptsächlich von dem mehr oder weniger raschen Freiwerden der in Form von Schnee gebundenen reichlichen Wassermengen abhängig. In Uebereinstimmung mit der höheren Lage der Quellgebiete der Enz gegenüber der Nagold und des dadurch bedingten späteren Eintritts der Schneeschmelze treten, wie die vorstehende Uebersicht zeigt, die absolut höchsten und gemittelten höchsten Wasserstände an dem Pegel der oberen Enz zu Höfen erst im Monat März ein, während sie an den beiden Nagoldpegeln zu Calw und Weissenstein schon im Monat Februar beobachtet werden.
Aber auch nach dem Ablaufen dieser Hochwasser macht sich die Nachwirkung der Schneeschmelze während des Monats April in der vermehrten Ergiebigkeit der Quellen bemerklich. Erst mit der vom Monat Mai ab beginnenden Abnahme der Bewölkung und Zunahme der Verdunstung, sowie mit dem um diese Zeit erfolgenden Eintritt des überaus grossen Verbrauchs von Wasser zum Wachstum der Pflanzen wird die Wasserführung der Flüsse geringer, und nimmt, trotz der oft reichlichen Gewitterregen, stetig bis zum Herbste ab.
In der nachstehenden Tabelle sind die seit Errichtung der Pegel bis Ende des Jahres 1896 an diesen Pegeln beobachteten gemittelten mittleren, sowie die absolut höchsten und absolut niedersten Wasserstände übersichtlich zusammengestellt, auch ist der Höhenunterschied zwischen dem höchsten und dem niedersten Wasserstand während dieser Zeit für jeden Pegel angegeben'
Wasserstände in der Zeit von Errichtung des Pegels bis
31. Dezember 1896
Pegel an der Enz zu
Pegel an der Nagold zu
Bemerkungen
Höfen
Pforzheim
Enzweihingen
Calw
Weissenstein
cm
cm
cm
cm
cm
Gemittelter mittlerer Wasserstand
91
lOjähr. Mittel
104
13jühr. Mittel
112
ITjäbr. Mittel
133
lOjähr. Mittel
93
9jähr. Mittel
Absolut höchster Wasserstand mit Angabe des Tags der Beobachtung
310
9. III. 1896
305
9. III. 1890
460*)
27. XU. 1882
428**)
7. XII. 1895
255
. 9. III. 1896
*) 430 **) 420
9. III. 1896
Absolut niederster Wasserstand mit Angabe des Tags der Beobachtung
62
27. II. 1896
69
0. IX. 1892
54
fi. IX. 1893
96
11. VII. 1893
66
11. ii. 18. VII. 1894 25. IX. 1894
Höhenunterschied zwischen dem höchsten und niedersten Wasserstand
248
236
406
332
189
Zu diesem Verzeichnis ist zu bemerken, dass die angegebenen Hochwasserstände um 1—2 m niederer sind, als die unter Hochwasser und Eisgänge aufgeführten höchsten bekannten Hochwasserstände überhaupt.
Zur Vervollständigung des Bildes über die jährliche Bewegung der Wasserstände soll noch die Häufigkeit des Eintritts der einzelnen Wasserstände im Laufe eines Jahres betrachtet werden.
In dem nachstehenden Verzeichnis ist für Abstufungen von 10 cm zu 10 cm Pegelablesung die jeweilige Dauer des Wasserstandes in Tagen im Jahr, sowie deren Prozentsatz, gemittelt aus den
5 Jahren 1891/95 zusammengestellt.
Aus diesen Angaben ist in Beilage 13 die sogenannte Häufigkeitslinie für die Pegel zu Höfen, Calw, Pforzheim und Enzweihingen derart gebildet worden, dass die verglichenen Wasserstände als Abscissen, die zugehörige Häufigkeit des Eintritts der betreffenden Wasserstände als Ordinate aufgetragen wurden.
Die so erhaltene Häufigkeitslinie zeigt einen Umkehrpunkt oder Scheitelwert, der demjenigen Wasserstand entspricht, der am häufigsten im Laufe eines Jahres beobachtet wird. Dieser Wasserstand fällt aber nicht mit dem aus dem arithmetischen Mittel der täglichen Wasserstandsbeobachtungen berechneten, gemittelten mittleren Wasserstand zusammen. Letzterer liegt vielmehr stets höher, weil die Schwankungen zwischen dem mittleren und absolut höchsten Wasserstand stets bedeutend höher sind, als diejenigen zwischen dem mittleren und absolut niedersten Wasserstand.
Der Höhenunterschied zwischen dem gemittelten mittleren Wasserstand und dem am häufigsten auftretenden Wasserstand berechnet sich für die Pegel zu Höfen, Calw, Pforzheim und Enzweihingen zu
6 cm bezw. 17, 7 und 21 cm. Die Dauer beider Wasserstände ist aus der Beilage 13 zu entnehmen.