34

2. Die Bahn von Weil der Stadt bi« Calw.

Weg führt uns über den Kellerbuckel, auf welchem verschiedene Waldbäume stehen, durch den Pfarrgrasgarten zur Pfarrkirche von Hirsau, der früheren Marienkapelle. Diese wurde 150816 von Abt Johann ll. gebaut. An der Sakristei derselben stehen die Grabsteine des heil. Aurelius und des Grafen Erlafried von Calw, zwei wichtige Grabsteine, welchen ein geschützterer Platz etwa in der Kirche selbst zu wünschen wäre. Aurelius, ein geborner Deutscher, war Bischof zu Redizia in Armenien 361. Von da machte er eine Reise nach Mailand und starb daselbst in den Armen des heil. Ambrosius 383. Hier ruhte sein Leichnam in der Kirche 450 Jahr, bis der Bischof Rottung von Vercelli, ein Bruder oder Sohn des Grafen Erlafried von Calw (S. 18) seine Gebeine nach Vercelli brachte. Aber auch hier sollte er nicht seine bleibende Ruhe finden. Rottung lud die Gebeine auf ein Saumroß und brachte sie wohlbe­halten über die Alpen nach Calw. Er bewog nun den Grafen Erlafried, zu Ehren des Aurelius ein Kloster zu stiften 83038, wo dann die Gebeine beigesetzt wurden. Und zwar wurde das Kloster an der Stelle gegründet, wo ein Blinder durch An­rufung des Aurelius beim Vorübertragen seiner Gebeine das Augenlicht wieder bekam. Die Kirche des Aureliusklosters ist oben (S. 31) beschrieben. Nach der Reformation kamen die Gebeine des Aurelius durch einen Grafen von Herrenzim­mern auf dessen Schloß, von da nach Hechingcn und endlich 1690 in das Kloster Zwiefalten, wo noch jetzt sein Haupt und Gebein aufbewahrt werden.

Wir betrachten nun den Grabstein. Auf demselben ist in halb erhabener Arbeit Aurelius niit der Bischofsmütze und dem Krummstab, das Gesicht gegen den Beschauer gerichtet, abgebildet. Das obere Stück des zersprungenen Steines ist stark beschädigt. Auf den vier Seiten steht die Inschrift:

^nno benixnitLtis oetinxontesimo trieccimo, almi kra.68nli8 ^urslii vencrancko corpore cko Itslia tranelato eet cid cm Uir8angia 8»8cipicn6o kunäata.

Im Jahr der Gnade 830, als des ehrwürdigen Bischofs Aurelius heiliger Leib aus Italien gebracht wurde, ist zu