Hirsau.

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und heil. Katharina) sind von Maler Pilgram restaurirt worden. Die Kapelle selbst wurde von Architekt Beisbarth restaurirt.

Von der Brücke kehren wir aus dem rechten Ufer zum Bahnhof zurück und sehen uns dabei den Ziegelbach-Viadukt, unter welchem die Straße nach Althengstett bergauf führt, von unten an.

Hirsau, evangelisches Pfarrdorf mit 887 Einwohnern. Ruine des berühmten Benediktinerklosters. Wir folgen vom Brühl der Pforzheimer- oder Wilhelmsstraße, und kommen zuerst rechts am Kirchhof, dann am Stälin'schen Garten und Villa vorüber. Bei Hirsau selbst sehen wir die großartigen Werke der Bahn im Thälesbach. Die untere Linie ist die Pforzheimer Bahn, unter welcher der Thälesbach unmittelbar vor Hirsau unter schönem Durchlaß herabfließt. Für diese Linie erhält Hirsau eine Station. Wir folgen der Straße weiter, bis sie sich unter einem rechten Winkel nach Links wendet. Hier steht ein altes Gebäude, jetzt das Magazin der Zahn'schen Safsianfabrik, einst aber die Aureliuskirche, erbaut 830 von Graf Erlafried von Calw im alten Basilikenstil, wiederhergestellt im Jahr 1060 von Graf Adelbert von Calw auf Betrieb des Papstes Leo IX. (S. 18). Im Jahr 1584 wurde der größte Theil derselben auf Befehl des Herzogs ab­gebrochen. Nur der westliche Theil blieb stehen, und wurde später zu einem Magazin eingerichtet. In diesem Rest der Kirche stehen noch zwei Säulenreihen von je fünf Säulen und zwar je 3 eigentlichen Säulen und zwei Wandpfeilern. Diese fünf Säulen sind durch vier Halbkreisbögen verbunden und tragen so die beiden Seitenwände des Hauptschiffes. Die run­den Säulen haben den attischen Fuß mit vier Blättern auf den vier Ecken der untersten Platte. Das Kapitäl ist das würfelförmige, mit einem Bande geschmückt. Für den Alter­thumsforscher ist diese Kirche, als eine der ältesten im Lande, von großem Interesse. An der nordöstlichen Ecke der Kirche lehnt sich ein Gebäude an, das nach der Sage das alte Kloster­gebäude gewesen sein soll. Für sein hohes Alter spricht jeden­falls eine über dem ersten Stockwerk sich hinziehende Wulst. An der Vorderseite ist eine sehr alte Steinplatte mit dem Bild eines Bischofs oder Abts eingemauert. Dieser Theil von Hirsau heißt der Viehhof und hat seinen Namen von den