Calw.

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wehrbataillon aus den Oberämtern Calw, Herrenberg, Nagold, Neuenbürg bestellt. Außerdem haben die gewöhnlichen Bezirks­beamten ihren Sitz in der Stadt, nur das Kameralamt ist in Hirsau. Was sodann die städtischen Verhältnisse betrifft, so besteht neben der Volksschule eine lateinische Schule mit drei Lehrern, eine Oberreal- und Realschule mit drei Lehrern, eine Fortbildungsschule, Zeichnenschule, Mittelschule. In gesellschaft­licher Beziehung sind zu nennen: Abendgesellschaft seit 1798, Bürgergesellschaft, Liederkranz, Kirchengesangverein, Schützen­gesellschaft, Konkordia und verschiedene andere gesellige Vereine.

Endlich nennen wir noch die Namen von verdienten Männern, welche in Calw geboren, oder hier gelebt und ge­storben sind. Eine schöne Zahl solcher Männer ist im Lese­zimmer des Georgenäum im Bild zu sehen, in ihrer Mitte I. Val. Andreä, 162089 Spezial in Calw. Jodokus Eichmann, Prediger in Heidelberg, -st 1491. Konrad Sum- menhard, Professor der Theologie in Tübingen, st 1502. Joh. Jak. Heinlin, Lehrer der Mathematik in Tübingen, Freund Keplers, st 1660. Joh. Dietrich Hörner, Landschaftskonsulent, st 1724. Andreas David Carolus, Dekan in Kirchheim, st 1707. Joseph Gärtner, Professor der Botanik in Peters­burg, privatisirte in Calw und starb hier 1791. Dessen Sohn Karl Friedrich Gärtner, ebenfalls Botaniker, st 1850. David Friedrich Cleß, Dekan in Reutlingen, st 1810. Christoph Friedrich v. Stälin, Direktor, Oberbibliothekar in Stuttgart und Verfasser der vortrefflichen Geschichte von Württemberg, geb. in Calw 1805. Christian Jakob Zahn (s. Althengstett), st in Calw 1830. Dessen Schwiegersohn I. Georg Dörten- bach, der sich um Handel und Gewerbe besonders verdient machte, 25 Jahre lang Abgeordneter von Calw, Vorstand der Handelskammer in Calw, st 8. Sept. 1870. Christian Gott­lob Barth, zuerst Pfarrer in Möttlingen, privatisirte von 183862 in Calw, Verfasser vieler Jugendschriften, Begrün­der der Jugendblätter, eifriger Beförderer der Mission. Durch seine Verbindung mit den Missionaren war es ihm möglich, nicht nur selbst eine reiche Sammlung von Naturalien und Merkwürdigkeiten aus allen Gegenden der Erde anzulegeu, welche jetzt in Basel sich befindet, sondern auch manchen Bei-