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Leo IX., der Oheim der Gemahlin des Grafen Adelbert von , Calw, zu dessen Verwandten zu Besuch, erkundigte sich nach

den Verhältnissen des abgegangenen Klosters und bestimmte ^ den Grafen zur Neugründung desselben. Diese erfolgte

» in den Jahren 10591071. Die Reste des alten Klosters

wurden abgebrochen und eine neue Kirche im romanischen Stil auf der Stelle der alten gebaut. Die Klostergebäude, die längst wieder vom Erdboden verschwunden sind, waren im Viereck um einen Hof oder Kreuzgarten her an die Südseite der Kirche angebaut. Im Dezember 1065 zogen die ersten Mönche unter Abt Friedrich I. in das Kloster ein. Dieser wurde 1069 auf falsche Beschuldigungen hin abgesetzt und aus St. Emmeran in Regensburg Wilhelm, ein Bayer von Geburt, als Abt berufen. Dieser stand dem Kloster 10691091 vor und brachte es durch seine Umsicht und Thatkraft so empor, daß es bald das be­rühmteste und einflußreichste Kloster in ganz Süddeutsch­land und eine hohe Schule für die Ausbildung von Mönchen wurde, die nach anderen Klöstern zu deren Neu­gründung oder Reformation versandt wurden. Wilhelm führte um 1077 die cluniacenser Klosterreform ein und sicherte dadurch deren Ausbreitung auf deutschem Boden. In dem damaligen Streit zwischen Heinrich IV. und Päpst Gregor VII. war er eine der mächtigsten Stützen' der kaiserfeindlichen Bewegung in Deutschland und an Pfingsten 1077 kehrte der Gegenkönig Hein- richs, Rudolf von Rheinfelden, mit Bertold von Zähringen bei ihm in Hirsau ein. Als Bertold im folgenden Jahre auf der Limpurg bei Weilheim starb, ^ wurde sein Leichnam in der Mitte der Aureliuskirche in