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Von der Schönheit des Waldes, durch den die Herren ritten, bemerkten sie nichts. Der König, in tiefe Gedanken versunken, dachte natürlich an seine Riesen-Grenadier-Batnillone, an seine „lieben blauen Kinder"; und Derschau, der gleichfalls den Kopf hängen ließ, dachte vielleicht an gar nichts.
Am Ansgange des Waldes lag ein langgestrecktes Dorf. Angcstannt von Jung und Alt, ritten die Männer durch das Dorf und dann einen kleinen See entlang, zu dessen Seiten Korn- und Kartoffelfelder sich erstreckten.
Das Pferd des Königs, ein echter Mecklenburger, setzte sich plötzlich in Trab. Fester faßte der König den Zaum und blickte ans und um sich. Ein Ruck — das Pferd stand.
„Derschau!"
„Majestät!" Der ein wenig zurückgebliebene Adjutant sprengte heran.
Der König hob den Stock und zeigte auf ein Mädchen, welches, eine Hacke in der Rechten, auf einem der Kartoffelfelder stand. Das Mädchen hatte den Rock anfgeschürzt und war ohne Brusttuch und ohne Schuhe.
„Na, sag' Er mal, Derschau, was meint Er zu der?"
Der Adjutant schnalzte mit der Zunge und rief: „Fast sechs Fuß, Majestät!"
„Sechs und ein halb Fuß, Derschau, und ein famoser Flügelmann, wenn die Natur ein Einsehen gehabt und an mich gedacht hätte. Aber gebrauchen können wir das Mädchen doch — he? Für den Westfalen, den Willert — he?"
„Jedenfalls, Majestät."
„Na, dann citire Er sie mal her."
„K>eda! Sie da! Hierher!" rief nun der Adjutant und winkte; und das Mädchen, die Hacke auf den Boden werfend, schritt auf die Neuer zu.
Das Herz des Königs hüpfte, als sein Blick nochmals das Mädchen musterte, und leuchtenden Auges flüsterte er dem Begleiter zu: „Ich sage Ihm, wenigstens sechs und ein halb Fuß. — Dein Name?"
„Life Berg."
„Wie alt?"
„Au Weihnachten werde ich achtzehn."
„Hast Du einen Schatz?"
.Hätte schon drei haben können, 's gefiel mir aber keiner.
'^Kannst Du Geschriebenes lesen?"
„Nein, Herr, hab's nicht geleriu."
„Desto besser," warf Derschau leise ein.
Der König nickte. „Papier und Stift her."
Zn Befehl." Der Adjutant zog das Gewünschte aus der Brnsttäsche und überreichte es dem Gebieter.
Nur wenige Worte warf Friedrich Wilhelm aus das Blatt. „Da, List Berg, hast Du einen Gulden und diesen Zettel. Den Gulden kannst'Du behalten, mit dem Zettel aber gehst Du nach Potsdam zum Kommandanten Oberst Einsiedel. Daß Du aber sogleich zu ihm gehst, die Sache hat große Eile."
„Werd's gleich besorgen, Herr," rief das Mädchen, deren Wangen beim Anblick des großen blanken Geldstückes eine freudige Röche bedeckte. Dann sagte sie schönen Dank, brachte ihren Rock in Ordnung und machte sich nach Potsdam auf den Weg.
„Hör' Er, Derschau," lachte der König, „dieser Ausritt hat uns°was Prächtiges eingebracht. Vorwärts! Wer weiß, ob wir nicht abermals ans gute Beute stoßen." —
Bis an den Wald war List Berg gekommen, als ihr plötzlich die Hacke in den Sinn kam. Die neue Hackel Wenn Kurt, der schlechte Kerl, zu Felde geht und sie findet, dann stiehlt er sie. —
Umkehrem und die Hacke erst in Sicherheit bringen, oder nicht? Aber der Herr hat's gar so eilig mit dem Zettel gemacht. Und der Herr sah doch gar so vornehm aus; wec's nur sein mag?
Während Life noch hin und her überlegte, begegnete ihr die Wittwe Hensler. Die kleine, buckelige, häßliche, vierzigjährige Henslerin kam mit einer leeren Kiepe auf dem Rücken geradewegs von Potsdam zurück; dort hatte sie Kohl verkauft.
„Sie doch einer an," rief nicht nur die Häßlichste, sondern auch die böseste Zunge des ganzen Dorfes, „während sich's andere Leute blutsauer werden lassen, schlägt Jungfer List die liebe, schöne Zeit todt. Oder will sie Holz stehlen, oder wartet sie hier auf eine Mannsperson?
„Was Du gottlos redest! Ein sehr vornehmer Herr hat mir diesen Zettel gegeben, den ich zum Kommandanten nach Potsdam tragen soll. Kannst Du lesen, was d'rauf steht?"
„Wenn ich's doch könnte!" seufzte die Henslerin, deren Neugierde erwachte.
„Der Herr hatte rechte Eile damit. Mir ist aber eben eingefallen, daß meine neue Hacke auf dem Felde liegen geblieben. Und der Stehler, der Kurt — Du weist. Thu' mir's zu Liebe, Henslerin, kehr' Du um und bring' den Zettel an den Kommandanten. Wenn Du wieder zurück bist, sollst Du auch einen gan> zev Groschen haben.
Nicht aus Liebe und Freundschaft, wohl aber des ganzen
Groschens wegen war die Wittwe sofort zur Umkehr bereit. Sie händigte Lisen die Kiepe ein, nahm dafür den Zettel und feufzte noch, als die Beiden sich schon getrennt hatten: „Gleich morgen würd' ich lesen lernen, wenn ich nicht schon zu alt rväre!"
Das Haus des Kommandanten lag in der Nähe- des Schlosses. Um Mittag erreichte die Henslerin das Hans. Dreimal mußte sie den Messingklopfer in Bewegung setzen, ehe der Diener ihr öffnete.
„Für alte Weiber ist mein Herr nicht zu sprechen," rief der grobe Soldat, ihr den Weg vertretend.
„Ich muß aber zu ihm, und Ihn geht's nicht crn."
„Was will Sie denn von ihm?"
„Heirathen nicht, und wenn er mich freien wollte, sagte ich auch nein. Wird Er mich jetzt einlassen?"
„Znm Teufel soll sie sich scheeren!" schrie der ungalante Diener und packte sie sehr unzart am Arm.
In diesem Augenblick öffnet aber der Oberst die Thür. .Verdammter Lärm! Philipp, was will die Person."
„Znm Herrn Obersten will die Person."
„Diesen Zettel hier Hab' Ew- Gnaden zu geben, und ob Antwort d'rauf ist, weiß ich nicht."
Einsiedl entfaltete das Papier und stutzte — die Handschrift des Königs:
UeberbringerindiefeslaffetJhraufderStelle
mit dem Westfalen Willert kopuliren.
Friedrich Wilhelm.
Der Oberst starrt das Papier und-starrt die kleine, buckelige, häßliche, vierzigjährige Henslerin an.
„Donnerwetter! Ist der König blind und Derschau verrückt?" Das war Alles, was er denken konnte.
„Kann ich wieder gehen?" fragte sie.
„Hat sie das gelesen?" fragte er.
„Ach, ich versteh' das Lesen ja nicht! klagte sie.
Im höchsten Erstaunen steht der Oberst da. Wieder und wieder prüft er die Schrift! kein Zweifel, es sind die eigenhändigen Worte des Königs. Er fährt sich mit der Hand über die Stirn, ob er wache oder träume. Er weiß nicht, soll er lachen oder fluchen. Endlich sagt er zu ihr: „Komm' Sie mit auf mein Zimmer."
Die Henslerin, ein gutes Trinkgeld erwartend, dankt schon im Voraus und schneidet dem Diener, während sie nun an ihm vorüber in das Zimmer schreitet, ihre boshafteste Grimasse.
Als sich die Thür hinter ihnen geschlossen, betrachtete Einsiedl den Besuch noch einmal von allen Seiten. Dann öffnete er die Thür wieder und rief: „Philipp, hole den Garnisonsprediger und den Grenadier Willert."
„Zn Befehl!" ertönte es auf der Flur.
„Wie heißt Sie?"
„Wittwe Hensler."
„Wittwe Hensler, Sic wird den Grenadier Willert heirathen und auf der Stelle mit ihm getraut wdrden. Unser aller- gnädigster König hat's befohlen."
Wäre sic ein Dämchen aus der Stadt gewesen, sie wäre natürlich mit dem bekannten Rufe: „Ach Gott! wie wird mir!" sofort in Ohnmacht gesunken. So aber stand sie wie ein echtes Kind vom Lande da: die Hände am Leibe, mit offenem Munde und große» Augen.
„Sperren darf Sie sich nicht", rief der Oberst, der ihr Schweigen für eine Weigerung hielt; „ans Höchsten Befehl!"
Aber wollte sich die Wittwe überhaupt sperre»? Daß sie verstummte, war ihr am wenigsten zu verargen; dieser Sprung ans dem Wittwen- in den Ehestand kam auch gar zu überraschend. Und was hatte sie in dieser einen Minute nicht alles zu bedenken I Mehr als Banernverstand gehörte dazu, um in das Chaos der so plötzlich auf sie einstürmenden Fragen und Empfindungen eine rasche Ordnung zu bringen.
„Life ist gemeint, und nicht Du. Pah, was geht das auch Dich an? Warum kann sie nicht lesen? Warum hat sie dir den Zettel gegeben? Wer zuerst kommt, der mahlt zuerst! — Und wie ist Dir's gegangen, seit Dein Seliger in's Gras gebissen? Du hast gedarbt, oft Noch gelitten, der bißchen Kohlverkanf macht den Kohl nicht fett. — Ob er Dich auch will? Ei was, er muß ja! Und wenn Du auch nicht mehr ganz jung und eben nicht hübsch bist, na, der Mensch gewöhnt sich ja an Alles!"
„Sie muß sich in das Unvermeidliche finden, gute Frau," sagte der Oberst mit einem übel angebrachten Anflug von Mitleid.
„Na, Ew. Gnaden, wenn's denn sein muß, so muß es sein. Achselzuckend, verschämt lächelnd und mit der Rechten über ihre Schürze streichend, gab sie ihm zur Antwort. So dumm wie sie aussah, war sie wahrlich nicht. Was wird man im Dorfe sagen? Wie sie die Köpfe zusammen stecken werden, und wie Life Berg sich ärgern wird! Ei» schmucker Grenadier, ja das wär so ein Bissen für sie gewesen. — und der König? Er wird schimpfen und fluchen. Laß ihn dochl Was der Himmel zusammcngefügt hat, darf der Mensch nicht trennen!
Das Alles ging noch durch ihren Sinn, als an der Thüre gepocht wurde. (Fortsetzung folgt.)