kon Schießübungen und Schiitzengescllscbaftcn sind MOV fl. jährlich ausaewonen. D-e Mehrheit der Co,»Mission stellt unbegreiflicher Weise den Antrug, gar Nichts zu verwiliitzen, die Minderheit will ILM fl. mit der Bcdiiiijunu gewähre», daß die Schützcngesellschaiten die ihnen hieraus luflicßendcn Beiträge zu Preisen für SchieM-iuigen der Turner und Ju- aendwchreu verwenden. Ämmermüllcr stellt een Antrag, für Schieß­übungen jährlich 3000 fl. ansznwcrfen; Fetzcr beantragt, die Negicrungs- eriqenz von 2000 fl., jedoch ohne alle Bedingung, zu vcrwilllgen. Mo hl meint, das Schützcnwcscn sei Rich-s als eine Vebhaberei Einzelner, für die man Nichts auszugcdc» brauche; zur Landes»-nhcingniig ränge cs nicht, AmniermüUer hilft jedoch seinem Gedächtnisse mit der Erinnerung an die hochherzige Bertheirigung Lhrvls durch seine Schützen auf, was den allen Maua zum Schweigen bringt. Schließlich wird Ainmermüllers Antrag mit 55 gegen 20 Stimmen abgelehnt, dagegen der von Fetzer mit 50 gegen gl 'Stimmen angenommen. Zu Zwecke» der Eentrallcitung des Wvr-lihäogk.itvercins find 8230 fl. auSgeworfen; die Mehrheit der Commission beantragt, nur 8030 sl. z» verwilligen, womit die Kammer einverstanden ist, welche den Antrag der Minorität auf Bewilligung der ganzen Erigenz »nt 44 gegen 22 Stimmen abgelehnt. Frhr. v- Gült- lingcn stellt den Zusatzantrag, die F nanzlommlsson zu beauftragen, darüber zu beichten, ob nicht die Regierung zu bitten sei, aus den vor­handenen Ucbcrschüssen eine Erigenz als Fonds für kommende Nothzciten ansznwcrscn, derselbe wird jedoch mit 55 gegen 2l Stuinnen abgelehni. Für Beiträge der unter Staatsaufsicht stehenden Gemeinden werden 34,000fl. gefordert. Nägele wünscht die Staatsaufsicht als einen Ausnahmezustand, der seine Gränzen haben müsse, aufgehoben, da die Nothzeit vorüber sei, und glaubt. Staatsfürsorgc allein werde hinlänglich sein- Hopf will von Staatsaufsicht und Staatsfürsorgc, dieser Geburien der Zeiten der schwer­sten Reakiion, Nichts wissen; Regierung und Kammer müßien solche Ge­setze, wenn sie nicht selbst reaktionär sein wollen, beseitigen- Die Erigenz wird jedoch bewilligt. Zu Unterstützung der Rettnugaanstalt Thalwicse werden 1500 fl., als Beitrag zu den hiesigen Krankcuanstalicn 3000 fl-, für das Daincnstift zu Obristenfeld 0227 fl., als Disposuivnssond 5500 fl. jährlich gefordert und bewilligt. Für Gcfälleablösuiigcn werden das erste Jahr nur 0500 fl. genehmigt, für die beiden folgenden Jahre aber wird wegen der Einwirlnng des Comxierlastcngesetzes die geforderte Erigenz von je 14,900 fl. bewilligt. Endlich wirb die zum crstenmalc entscheidende Erigenz von jährlich 3000 sl. zu Durchführung des Gesetzes vom 2>>. März 1862, betreffend die Feldwege, Trepp- und Ucbergangsrechte, gleichfalls bewilligt, womit der Etat des Ministeriums des Innern z» Ende bc- raihcn ist.

Stuttgart, 22. Fedr. Gestern Abend wurde Friederike Zwicker von Untertürkheim und ihr Liebhaber verhaftet wegen Kindömords. Der That sind beide geständig. Sie sollen ihr einige Tage altes Kind im Dezember v- I. in Gemeinschaft in den Neckar geworfen und mit Steinen versenkt haben. Die ruch­lose Mutter hat sich der Strafe entzogen, indem sie sich heute Vormittag im Polizei-Arrest erhängt hat.

Das schöne Schloß zu Ludwigs bürg, das schon lange nicht bewohnt wird, soll der Herzog P h i Up v von Württem­berg mit seiner jungen Gemahlin, einer bildschönen Dame, zur Residenz sich auSerfthen haben. Ter Herzog ist der einzige Prinz ans dem würltembergischen Negciitcnhause, welcher znr katholi­schen Kirche sich bekennt. Er besucht ui Stuttgart täglich die Messe in der katholischen Kirche.

Bade n. Der Vertrag über den Eisenbahnanschlnß zwischen Württemberg und Baden ist Samstag den 18. Fedr. ans dem Handelsministerium in Karlsruhe definitiv abgeschlossen und un­terzeichnet worden.

In Bamberg soll eine Rabenmutter ihr neugeborenes Kind in einen ihrer Dienstherrschaft gehörige» Brodlaib gebacken, den­selben zum Bäcker gegeben und nicht mehr abgcholk haben; beim Anschueiden des Laibes machte der Bäcker die grauenhafte Ent­deckung. (Schw.-T.)

Berlin, 20. Febr. Tie Nordd. Allg. Ztg. bemerkt: Nach den Beschlüssen der Commissionen und des Abgeordnetenhauses stehe nicht in Aussicht, baß die Majorität des letzteren nach Mit- teln suche, um im Wege der Verständigung mir der Negierung aus der von der Volksvertretung von 1862 bereiteten Situation herausznkommen. Der bndgetlose Zustand werde daher wahr­scheinlich einstweilen fortdauern. Die Negierung könne aber der Opposition gegenüber warten.

Berlin, 22. Febr. Die Zcidlerische Korrespondenz berich­tet: Die Anschauungen der Regierung über die künftigen Leistun­gen der Herzogtümer sind im Kabinette sonnulirt und eine De­pesche darüber wird baldigst nach Wien abgehcn. Der Kaiser von Ocstreicb habe auf Grund der vorläufigen Analyse des In­halts jener Depesche aufs Bestimmteste erklärt: der preußische Standpunkt sei schon d.-ßhalb gerecht, weil das, was Preußen dabei bezwecke, zugleich die Erhöhung deö deulschcn Ansehens fördere. (T. d. N.-Z.)

Berlin. Eine ergreifende Scene, so wird hier erzählt,

trug sich bei dem letzten Lazarethbesuchc des Königs zu. Der König erblickte einen Mann, der beide Arme und Beine verloren Halle, und fragte ih», ob er irgend einen Wunsch habe. Der Verstümmelte antwortete:Majestät, lassen Sie mich erschießen." Ties erschüttert sagte der König, daß er diesen iinchristlichen Wunsch nicht erfüllen könne. Hierauf brach der Unglückliche in Verwünschungen gegen den Arzt aus, der ihn geheilt hatte. Der König wandte sick ab und weinte. (Kln. Ztg.)

Auch c>n Zeichen des Konstitutioiialismus in Preußen: Zu Rastenburg sammelt der Nachtwächter Unterschriften zn einer Mißlrauensadresse an Grabow.

Bern, 20. Februar. Der BundeSrath aeceptirt Stuttgart als kouferenzort für die Haudclsvertragsvcrhanblungcu, wünscht aber, daß letztere am 6. März beginnen. Mit Turin hat sich der BundeSrath bezüglich des 'Verfahrens bei Unterhandlungen üver einen Handelsvertrag mit Italien ebenfalls geeinigt.

2m Palaste Farnese zn Nom, den der vertriebene König Franz 11. von Neapel bewohnt, geht es jetzt außerordentlich leb­haft zn. Man soll nichts anderes im Schilde führen, als eine Revolution auf der Insel Sicilien anzuschürcn. Die schlauen Engländer, die gern im Trüben fischen, haben wieder die Hände im Spiel.

Turin, 16. Febr. Vorgestern ist Msgr. Speranza, Bischof von Bergamo, vor dem Untersuchungsrichter erschienen, um sich wegen der Anklage zn verantworten, in der Ausübung des Got­tesdienstes die Slaalseinrichtungen angegriffen z» haben. In Be­gleitung LcS Bischofs kamen mehrere Priester und Diener in Livre. Specanza selbst trug das bischöfliche Kleid und segnete nach rechts und links die Begegnenden und die Beamten des Gerichtes. Vor Gericht fing der Bischof damit an, Einsprache gegen die ihm angethanc Gewalt zn erheben; darauf theilte er dem 'Richter, dem königlichen Prokurator und dem GerichkSschrei- ber uni, daß sie alle drei die höhere Exkommunication verdienen, weil sie einen Würdenträger der heiligen Kirche vor ein weltliches Gericht gerufen haben. (Kln. Z.)

Turin, 20. Febr. Die Arbeitervereine haben Ergcben- heilSadressen für den König und die Dynastie votirt.

Die Stadlbehörde von Ravenna hat für das der verstor­benen Gattin Garibaldi's, Annita, zn errichtende Denkmal, den Boden hcrgcgebcn und außerdem 2000 Fr. beigcstcucrt.

Paris, 17. Febr. 2" der Notrc-Dame-Kirche find drei Opsccstöcke bei Nacht bestohlen worden. An einem Altar hat man das Tabernackel erbrochen und die heiligen Gefässe gestoh­len, dte Hostien ans dem Boden zerstreut. Eine derselben ist nur stückweise gesunden worden, ein Stückchen fehlt. Gebete znr Wiederansfindung desselben finden fast ununterbrochen statt.

Die französischen Soldaten haben neue Arbeit bekommen. Es sollen 2000 Mann nach Madagaskar gesendet werden, um den schwarzen Inselbewohnern, die keine Ruhe halten wolle». Respekt einzuslvßen und vielleicht die ganze Insel für Frankreick zu annectircn.

Toulon. Das große Buch der Natur ist noch lange nicht ausgelcsen. Es wurde nämlich hier ein Fisch gefangen, dessen Gat­tung noch gänzlich unbekannt ist. Derselbe ist von riesiger Größe, nutzt in die Länge 21sss Meter (70') und im Durchmesser über 9 Meter (30'). Das Gesammtgewicht wird aus 110 Centner an­gegeben. Die Leber allein wog bei 11 Centner. Man wird uns gerne glauben, wenn wir sagen, daß dieser Fang ungeheures Aufsehen erregte.

London, 9. Febr. Der Italiener Namens Secastno Po- lizzioni ist des Mords an Mr. Harrington für schuldig befunden worden und sollte am 22. d. M. hingerichtet werden. Inzwischen hat ein Konnte hiesiger Italiener eine Pekiiion zu Gunsten des Unglücklichen au den Staatssekretär de« Innern cinzureicheu be­schlossen, welche auf einen andern Italiener als de» vcrmuthlichen Thäter hinwicsen, der sofort nach jenem Borfalle London verlas, scn hatte; als sein Eigenthum und nicht als dasjenige des Ver- uctheilteu erkannte» sie das in dem WirthShanse, wo die That in Folge eines Streites entstanden war, Vorgefundene blutige Messer an. Der solchermaßen Beschuldigte, Mogni Gregorio, ein Vetter des Polizzioni, hat sich nun selbst vor dem Polizei- gerichte gestellt und ausgesagt, er habe in Birmingham davo.it gehört, daß sein Vetter zum Tode verurtheilt worden sei, Md komme deßhalb, sich den Behörden auszuliefern. Er sei es gr«