183
e Ci«
gtsktz-
brr.
fe zn
af.
reis«.
> -Urrn»
stai,.
10 »»
» ..
11
es ^ i« , ii „
kr.
» kr.
en Ta- nahm
Loug- ickanft, Kaiser achen^ T.) sein, mag l der ußland Mächte Com- später
inmen,
cschnit-
yclpre«
wei-
>cr an
zevawi Einsatz , so liegt, von dcS ver-
! der Ein» von Grie
chenland wie Montenegro auf die türkcnfcindliche Stimmung der französischen Regierung.
Der Kaiser von Rußland fährtsort, diejenigen Männer auS ihren Aemtern zu entfernen, welche Gegner der von ihm beabsichtigten Reformen sind. Der Kultusminister hat den Auftrag erhalten, ein neues Preßgesetz anSznarbeiten, von dem inan ein Emporblühen der Presse hofft. Den Ausländern und den ausländischen Blättern soll der Uebertritt über die Grenze erleichtert werden.
Wie dem PayS aus Bombay geschrieben wird, war die Hitze bereits furchtbar. General Walpolc, welcher, um recht« zeitig zu Fnttighur anznkoinmcn, bei 55° Hitze marschircn mußte, verlor am 25^ und 26. April 77 Mann durch den Sonnenstich.
Ueber den Sieg der Montenegriner am 13. Mai läßt sich die Agramer Zeitung ans Cattaro folgendes Näheres melden: „7 Kanonen und eine Haubitze, 960 Pferde, 8000 Gewehre und eine große Menge von Munition, Proviant, Armatur und sonstigen Kriegsgcräthen sielen den Montenegrinern in die Hände. Die Türken hatten im Ganzen 7500 Tobte, was nicht übertrieben erscheint, wenn man erwägt, daß die Montenegriner auch jenen Gefangenen, welche die Waffen gestreckt, die Köpfe abschnittcn. Die Montenegriner zählten mehr als 400 Todtc und Verwundete. Grahovac bietet in Folge so vieler Leichname einen schauderhaften Anblick, und Niemand denkt daran, dieseselben zu begraben. Korenik wurde von den Montenegriner» in Brand gesteckt." (K. Z.)
Nach einem Briefe aus Lucknow vom 5. Mai wird die ans dieser Stadt bis jetzt abgelicscrte Beute auf 600,000 Pfd. Sterling geschätzt, abgesehen von den Schätzen, die von Offiziere» und Soldaten in Sicherheit gebracht worden sind. Mancher gemeine Soldat hat ein paar Tausend Pfd. im Vermögen, die er gern in Ruhe genießen möchte.
Es stellt sich leider heraus, daß der Tod des ägyptischen Thronfolgers Achm et Pascha die böse Frucht einer Verschwörung ist. Schon vor 6 Monaten hatte man einen Vergistnngs- vcrsuch unternommen, als dieser aber nicht gelang, beschieß man, ihn in den Wellen des Nil umkommen zu lassen.
Da der himmlische Kaiser durchaus nicht zu bewegen ist, andere Saite» aufznziehen und den Forderungen der alliirten Weltmächte Genüge zu leisten, will man mm einen ernstlichen Angriff auf die chinesische Hauptstadt Peking vorbereiken. Die Soldaten freuen sich schon darauf, mit den bezopften Chinesen ins Handgemenge zu gerathen.
New-Aork, 20. Mai. Es sind Depeschen mit der Meldung ciugetroffen, daß der Gouverneur des Gebiets von Utah, Hr. CauningS, am 1. April seinen Einzug in die Hauptstadt der Mormonen gehalten hat, daß die Mormonen die Waste» nicdergelegt, sich unterworfen und ihre Hauptstadt verlassen haben; sie wollen nach den weißen Bergen ziehen, um neue Niederlassungen zu gründen. (Fr. I.)
In New-Uork herrscht wegen dcS Verfahrens englischer Kreuzer, welche bei Cuba amerikanische Schiffe untersucht haben, große Erbitterung. Die amerikanische Regierung hat gegen daS Verfahren Protest eingelegt und ein Kriegsschiff nach dem Hafen von Mexico gesendet.
Aus Scbiller's Heimath.
(Von Ottilie Wildermutd-I (Schluß.)
Diese Hoffnung ist nun freilich nicht wahr geworden, daS edle Dichterbild blieb unbewegt stehen zwischen steinernen Mauern, düster, gesenkten Hauptes, wie gedrückt von der Wucht de§ schweren Lorbeers, und der SchillerShain in seiner Vaterstadt steht verlassen. Nur wenige von Denen, die einst so kühne Hoffnungen gehegt auf ein Denkmal von Künstlcrhand, sind noch in Marbach zurückgeblieben als die Hütte des einsamen Haines.
Noch e in Denkmal von Schiller ist in seiner Geburtsstadt geblieben, ein unentreißbares, wenn cs nicht der Zabn der Zeit zerstört: sein Geburtshaus. Es lebt in vielen Abbildungen durchs ganze deutsche Reich und noch weiter, und heute noch, wie seit vielen Jahren, wird cs von Verehrern des Dichters von nah und fern hcimgesucht. — Sie sind freilich bald zu Ende,
diese Verehrer, mit der Besichtigung dcS kleinen, Häuschens; cs ist schlicht und uiianfchnlich, cS ist prosaisch und nüchtern sogar, in der Reihe der andern Häuser eingeengt und hat nicht einmal die wilde Poesie, die oft noch die ärmlichste Dorfhütte umkleidet. Da es dicht an der Straße liegt, konnte auch kein Schmuck in seiner Umgebung angebracht werden, nur ein Paar Silberpappeln, die zur Zeit der Bepflanzung der Schillershöhe gesetzt wurden, stehen in der Nähe und wehen herüber nach den nieder» Fenster» lein. Selbst die ursprüngliche Gestalt des Hauses wurde bei einer frühcrn baulichen Reparatur etwas verändert, und wir wissen nicht, ob die vielen Splitter, die von Sckillcrverehrern aus den Balken geschnitten werden, noch lauter ächte Schiller- splikter sind. Das HauS ist von einem Bäcker bewohnt, und wer mit lebhafter Phantasie begabt ist, kann sich immerhin noch einbildeu, mit einer Eckillersemmel ein Atom Poesie in sich aufznnehmen. Das Zimmer, in welchem Schiller geboren wurde, ist zugleich Wohnzimmer, Lchänk- und Backstube; eine Büste de» Dichters, ein Fremdenbuch mit vielen geschmacklosen Einzeich» nungen, die Werke Schillcr's, die kürzlich erst mit einer schönen poetischen Widmung von Bremen hierher gestiftet wurden, find der einzige Schmuck, der an seine Bedeutung erinnert.
Die Besucher fragen nach „Andenken". Aber freilich, — als die Familie Schiller iill Jahre 1765 mit dem sechsjährigen Knäblein das enge HauS in Marbach verließ, da dachte sie wohl nicht daran, daß einst von ganz Europa Wanderer herbei» ziehen würden, um die Wiege des großen Dichters zu suchen. Sv hat sie nun nicht daran gedacht, „Andenken," zu hinterlassen, und doch möchte ich den Freunden des Dichters möglich machen, sich die Umgebung seiner ersten Jahre so vorzustellen, wie sie wirklich war. Das städtische Archiv von Marbach hat u»S das Beibringens-Inventar seiner Eltern aufbewahrt: ich denke, es ist nickt die gewöhnliche kindische Reliquiensuckt, mit der man jenen alten Nagel anfhebt, der einem großen Mann auS der Schuhsohle gefallen ist, waö dies Verzeichniß interessant macht, wir lernen aus dem Bilde der schlichte» Umgebung, der einfachen Sitten, unter denen der Dichter erwachsen ist, zugleich an den innern Adel, an die reine Sitte der Familie glauben, aus der sich ein so edler, hochfliegendcr, so aristokratischer Geist entwikcln konnte.
Als Elisabeth Dorothea Kodweißin, des Löwenwirths und HolzinspcctorS Kodweisen ehliche Tochter, mit Herrn Johann Kaspar Schiller, Bürger und Chirurgus, ehlich getraut wurde, bestand das Beibringen des Gatten in 215 fl. baarem Geld an „einzunehmendeii Schulden bei zerschiedenen Personen, ehender mehr dann weniger 10 fl.," an Silbergcschmcid: „ein Silber- beschlagener Stock von der Mutter empfangen, ein silbern Hals- schlvß und silbern Pettschaft." Die Garderobe bestand aus einem „guten und aus einem alten bordirtcn Hut," aus einem gantz neuen Kleid von Stahlfarbcnem Tuch , einem „ditto nebst Kami» sol" , einem „mittelmäßigen Paar Lederhosen", einem „Kalamau- kenen Gaffequin", und neben dem nötbigstcn Weißzeug aus zwei feinen Manschettcnhemden und zwei seidenen Taschentüchern, die den Gentleman anzeigc». Neben den verschiedenen chirurgischen Instrumenten ist nvck „ein Ungarischer Rcitersattel nebst völligem Zeug", aus seiner frühcrn militärischen Laufbahn, angeführt; die ganze Summe seines Beibringens beträgt 320 fl. 56 kr. An Schrcinwerk brachte das Ehepaar in seine erste Heimath: „Eine gute gchimmclte Bettlade, einen doppelten Kleiderkasten, einen Drißur, einen guten Tisch von hartem Holz, zwei dergleichen Stuhl', eine Hangwicgcn sammt dem Bank so noch anzufchaffcu und zwei »»gelehnten Sesseln". Das also ist das Ameublement, mit dem daS Häuschen versehen war; die Bibliothek dcS Ehemanns bestand außer sechs medicinischen Büchern in einer „Erkenntniß sein sebst" und einem „Württcmbcrgischen Gesangbüchlein."
Denken wir uns i» dieser Umgebung die Frau Hanptmän- nin*) Schiller, „eine sehr schöne Frau", wie sie noch im Jahre 1812 in der Erinnerung älterer Leute zu Marbach lebte, in der schlichten Bürgertrackt, die sie, laut des Inventars, noch als Ehefrau trug, in dem abgenähtcn Mieder, dem krcpponenen
Im Kriege hatte Schillcr's Vater schon auch militärischen Dienst gcthan; nach dem Kriege wurde er Hauxtmann.