Gliedern wird dem Höhenmaß nach groß erscheinen, wäre aber für den in Rede stehenden Zweck ein sehr falsches Verhältnis; inan bemerke wohl, daß ein schlanker Leib und dohe Beine gewöhnlich vereinigt sind und wähle da­her solche Schaft aus, die zwar verbältnißmaßig niedrig stehen, die aber einen verhältnismäßig großen Rumpf haben.

Ließ im Allgemeinen; gehen wir nun die einzelnen Körpertheile speziell durch.

Der Kopf sey verhältnißmäßig klein und über die Augen herüber gemessen, nicht zu breit; ein großer Kopf spricht nie für gute Eigenschaften in Absicht aus Mastfä­higkeit und ist gewöhnlich mit einem groben Knochenbau verbunden. Die Augen seyen hell, klar und freundlich; Mißfarbigkeit der Äugen, namentlich gegen den inneren Augenivinkel zu, blasses oder gelbliches Aussehen der dort

seyen fleischig, das Schienbein aber zeige jene Zartheit und Feinheit des Knochens, die mit der Neigung zum Fettansatz zwischen den Muskelfasern immer verbunden ist. DaS Kreuz sey, wie schon gesagt, eben und gehe unmerklich in den Rücken über, die Lenden seyen mög­lichst geschloffen, so daß der Raum zwischen dem Hüft- winkel und den falschen Rippen verbältnißmaßig klein autz- falle; die Hinterbeine seyen fleischig, nicht zu eng ge­stellt und zeigen an den Schienbeinen dieselbe Zartheit, die bei den Vorderfüßen als vorzüglich anerkannt wurde.

Ein sehr wichtiges Verhältniß ist das des Bauches. Hier ist jede Ueberschreitung des Ebenmaßes nicht wün- schenswerth. Wenn der Bauch, von dem Lendenwnikel dis zur Nabelgegend gemessen, einen größeren Durchmes­ser zeigt, als der Brustkasten, wenn man von der Schul-

befindlichen, fleischigen Parthien, Thranen oder schleimiger! rernhöhe dis zum Brustbein mißt; wenn ferner die Leu- Ausfluß aus den Äugen zeugt für innere Leiden. Was den wenig geschlossen sind und der Umfang des über die die Hörner betrifft, so vermeide man möglichst großge-' Lenden her gemessenen Bauches größer ist als der Umfang,

hörme Schaft oder solche, bei denen beide Geschlechter den die Rippenwölbung bildet, so zeugt dicß für eine ver-

Hörncr tragen, am liebsten aber wähle man die Horn-! hälrnißmäßig große Ausbildung der Körpertheile, welche losen auö Die Erfahrung hat gezeigt, daß der Mangel die werthlosesten sind, auch zeugt es für die Neigung, von Hörnern mit der Neigung, Keir zwischen den Mus-Giel Fett nn Gekröße (Unschlitr) abzusetzen, eine Neigung, kelfasern abzusehen, in geradem Verhältnisse stebt. Durch' die immer auf Kosten der Fettablagerung zwischen den

fortgesetzte Auswahl von kleingehörnten oder uugehörnten! Muskelfasern vor sich geht. Die Metzger ziehen zwar

Zuchtthieren wird man zuletzt einen hornlosen Schlag er-! Schafe, welche viel Unschlitt liefern , den unschlittarmen zeugen können. !vor, allein der Consument so wie der Produzent findet

Der Hals gehe allmählig in den Rumpf über; eirft seinen Nutzen mehr in der angedcuteteu Beschaffenheit, und hoher, aufrecht stehender, langer, birschartig zuruckgebo- ! im Allgemeinen muß immer als ein Vortheil angesehen gener Hals wird niemals dem in Rede stehenden Zweck § werden, wenn diejenigen Körpertheile, welche den gering­entsprechen, ein so munteres Ansehen er auch den Thieren! sten Nutzen gewähren, am wenigsten ausgebilkct sind, geben mag. Oben am Hinterkopf sey der Hals am schmal-j Gleichwie daher vom Rücken des Schafes verlangt wird, sten und werde dann gegen den Rumpf zu allmählig dicker.! er soll eine wagrechte, ebene Linie bilden, so wird auch Der Uebcrgang hes Widerristes in den Hals und in den! vom Bauche, wenn man vom Brustbein eine Linie nach Rücken sey allmählig, so daß man gar nicht im Stande ^ hinten zieht, dasselbe Verhältniß gefordert.

Die hier beschriebenen Eigenschaften erreicht das Lei- ccsterschaf am vollkommensten, es wurde aber bloß durch, umsichtige Auswahl der Zuchtihiere zu dieser Vollkommen­heit gebracht. Nun liegt allerdings die Frage sehr nahe, ob nicht durch Kreuzung uuferS groben deutschen Scha­fes mit dieser Race em Thier erzielt werden könne, das besser als jedes andere den geforderten Zwecken entspreche. Obgleich wir geneigt sind, diese Frage mit Ja zu beant­worten, so müssen wir doch Folgendes erinnern. Das Lei- cesterschaf verlangt reichliches und vorzügliches Futter und erträgt gelegentlichen Abbruch oder Quatitätsverringernng hierin nicht, daher ist es sehr die Frage, ob namentlich der kleinere Landwirth durch Einführung und Verbrei­tung dieser Schafrace bedeutend gewinnen würde. Unsere Aufgabe kann offenbar nur in zweiter Linie die seyn, eine fremde Thierrace, die in ihrem Vaterlande und für die Verhältnisse jenes Landes sich nuhenbringcnd zeigt, b^ uns einheimisch zu machen; in erster Linie ist unsere Aufgabe die, durch richtige Auswahl der Zucktthiere das Gute, das in unseren einheimischen, schon an Boden und Klima ge­wöhnten Thieren steckt, herauszureizen und zu vervoll­kommnen. Ja es steht sehr dahin, ob die Verbreitung der vorzüglichsten fremden Race, anstatt bei unseren Ver­hältnissen Nutzen zu bringen, nicht zu großem Schaden > auSschlüge. In England wird das Fleisch nach seiner

ist, das Widerrist äußerlich zu erkenne», nichts ist weniger wünschenswerkh, als wenn Schaft ein pferdeahnliches, scharfes, hervorstehendes Widerrist haben.

Die Brust sey, von vornen angesehen, breit und die Rippen seyen tonnenförmig gewölbt. Auf die Wölbung der Rippen komme beim Schafe mehr an, als man ge­wöhnlich glaube; sino die Rippen sehr stark gewölbt, so haben die MuSkeln einen bequemen Ansatz daran und bil­den sich zu großen Fleischparthien aus; die Wölbung der Rippen ist dabei der Ausbildung der Lungen ungemein günstig; in einem tonnenartig gewölbten Brustkerd haben die Lungen hinlänglich Raum, »m sich auSzudehnen, da aber auf richtiger und ungehemmter Entwicklung der Lun­gen eine gute Blutbereitung beruht, so liegt am Tage, daß diese Verhältnisse mit der Neigung, Fleisch und Fett zu erzeugen, in ganz enger Verbindung stehen. Wenn man sich von rer Spitze des Huuerkopfts bis zum Ansätze deS Schweifes eine Linie gezogen denkt, so soll diese beim Schaft nur au einer Stelle, nämlich vom Widerrist dis zum Henkerkopf, von der wagrecyten, geraden Richtung adwcichen; Einbiegungen hinter dem Widerrist, Sackrückig- keie, oder tiefer Ansatz des Schwanzes und daher nach hinten abschüssiges Schweinskreu; sind fehlerhafte Eigen­schaften, mit denen sich nie vollkommene Mastfähigktit vereinigen wird.

Oie Stellung der Schultern sey der Art, daß sich ^ Güte bezahlt, bei uns hemmt die Fleischrare die Konkur- weder vorn an der Brust, noch seitlich vom Brustkasten 1 renz; der Landwirth, der auf Producirung des auöge- nüs, ein dem Auge auffallender Uebergang vom Brustkasten > suchtesten Hammelüeisches sein Geld und seine Mühe bei ia die Schulter wahrnehmen läßt; Schulter und Vorarm I uns durch Anschaffung werthvoller Racen verwenden wollte,