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Herbste wegen ihrer schönen rochen Beeren. Sie wach, sen hoch mit einer Menge kleiner Ranken, und sind mit aschfarbener glatter und dünner Rinde bekleidet. An den Aesten und Zweigen selbst wachsen weiße, scharfe und spitzige Dörner odev Stacheln, drei und drei beisammen. Das Holz ist spröde, lichtgelb und hohl, daber cs leicht abbricht; aber dieWurzeln, die sich leicht ausbreiten, sind holzartig, hart und sehr gelb; daher sie auch zum Färben »des Saffians anwendbar sind. Die Blätter sind klein, wie am Granatbaume, länglicht und ausgezackt, auch etwas hart; baben einen weinsäuerlichen Geschmack, und wenn sie zart und jung sind, gleicht dieser Geschmack dem Sauerampfer sehr; daher sie auch in Holland zum Salat gebraucht und selbst an Fleisch gekocht werden. Die Blumen sind gelb, hängen traubenweise neben einander, und riechen etwas unangenehm; aus ihnen werden länglicht- runbe Beeren, die eine zarte Haut oder Schale haben, und voll Saft sind; wenn sie reifen, bekommen sie eine schöne rothe Farbe, aber einen säuern und zusammenziehenden doch lieblichen Geschmack. Die Sträucher selbst wachsen auf dem Felde an Heerstraßen und Zäunen; sie wachsen, wo man sie pflanzet, in allem Erdreich, und in einem kalten Landstriche, ob ihnen auch schon die Sonnenhitze nicht zuwider ist.
Was den Nutzen dieses Gewächses betrifft, so will ich mit Uebergebung des medizinischen Nutzens mich hier blos auf den ökonomischen einschränken.
In der HauSwirihschaft wird bekanntermaßen viel Essig gebraucht; aber eine gemachte Säure ist der Brust und Lunge in manchen Fällen nicht zuiräglich. Cilronrn besitzen zwar, wenn sie reif sind, eine angenehme natür» liche Säure, und haben viel bekannte gute Eigenschaften, die sie sowohl für die Arzneckuns?, als für die Wirth- schaft brauchbar machen. Da sie aber nie recht reif zu uns gebracht werden können, so verlieren die Euronen, die wir hier baben, viel von ibren angenehmen und nützlichen Eigenschaften, und man findet sogar, daß sie oft den Brust- und Lungensüchtigen schädlich sind, obgleich nicht so sehr als der Essig.
An deren Stelle ist der Saft von den Bcrberisbce- rcn, der von einer völlig reifen Frucht kömmt, viel bester, gesünder, und von eben so angenehmem Geschmacke; man kann ihn daher mit gutem Nutzen zu allen Arten der Getränke, wozu man sonst Citronensaft nimmt, brauchen. Zur Gallerte ist er sehr gebräuchlich, da man weder Ci- rronensaft noch Wein nöthig hat. Ausserdem ist dieser Saft zu folgendem wenig bekannten Gebrauche noch besonders anwendbar:
Es ist bekannt genug, daß jährlich eine große Menge Citronen, und davon nicht wenige zu dem wohlschmeckenden Punsch verbraucht werden; man kann nun hieraus selbst schließen, daß, besonders bei den jetzigen hoben Preisen, viel Geld für Citronen aus dem Lande gehe, die zu erwähntem Getränke norhwendig verwendet und genommen werben müssen. Um nun jährlich eine Menge Citronen zu ersparen, und dieses Getränke wohlfeiler zu machen, hat man durch Versuche gefunden, daß der Saft von Berberisbeeren gar füglich statt des Citronensafts beim Punsche gebraucht werden könne. Denn erstlich hat er eine natürliche, angenehme und reife Säure bei sich, die beim Punsche den lieblichen Geschmack verursacht; hiernächst ist die schöne rothe Farbe angenehm; und endlich ist er, wegen der hier zu Lande zu habenden reifen Bee
ren, der Gesundheit zuträglicher, als der Saft der weniger reifen Citronen.
Die Art, Berberispunsch zu machen, ist, wie mit dem Citronensaft, kürzlich diese: Man nebmc einen TvellSaft von diesen Beeren, zwei Theile Zucker, zwei Tbeüe Arak und sechs Theile Wasser oder Tbee.
Die Art, den Saft auszupressen, ist sehr leicht: wenn man wenige Beeren hat, stößt man sie, und reiniget den Saft durch ein Stück Leinwand aus; bei einer großen Menge von Beeren aber ist am besten, eine Presse dazu zu gebrauchen.
Ferner kann der Landmann den bestmöglichsten Zaun und Verwahrung davon um seinen Garten und Gebege machen; kein Vieh beschädigt denselben, wegen der daran befindlichen Stacheln, und überhaupt wird es so leicht niemand wagen, über diesen Zaun in den Garten einzusteigen, noch durchzukriechen.
Der Besitzer dieses Zauns oder Geheges, dem es zu weitläufig scheinen möchte, die im Herbste häufig daran befindlichen Beeren selbst abpflücken zu lassen, kann armen Leuten die Erlaubniß geben, selbiges ohne Verletzung des Zauns zu thun. Bei der Menge desselben kann eine Person täglich ohne Mühe wenigstens 30 Schoppen abpflücken und sammeln; und man wirb gern, sowohl in den Apotheken, als auch in mancher Haushaltung, wo der Gebrauch derselben bekannt ist, zwei Pfennige für einen Schoppen bezahlen; ein hinreichendes Tagelohn für diejenigen, welche sonst weniger oder gar nichts zu verdienen haben. ES läßt sich auch vermuthen, daß es an Abnehmern nicht fehlen werbe, da besonders in der Ausgabe für Citronen viel erspart werden kann, und der Saft dieser Beeren allemal wohlfeiler und besser gefunden wird.
Die Beeren selbst werden zu Ende des Oktobers, da sie am besten reif und saftvoll sind, etwas zuvor, ebe die Kälte kommt, abgepflücket. Nachher zerquetscht man sie mit einer hölzernen Walze, und tbut solche m einen dazu verfertigten Beutel von grober Leinwand, der in die Presse gelegt wird, woraus denn der Saft m steinerne Gefässe rinnet, die unter der Presse stehen.
Ist der Saft ausgepreßt, so läßt man ibn stebeu, um ihn klar werden zu lassen, und tbut ibn nachher in Flaschen, die mit Korkstöpseln gut.verwahrt werden, wo er sich einige Jahre gut erhält.
Man bat sich seither nur begnügt, solche durch Ne- benschoffen fortzupflanzen, welche man von den Wurzeln der alten Pflanzen bekommt, die dieselben häufig treiben. Da aber die Pflanzen selbst weit mehrere Nebenschosseii treiben, als diejenigen, welche durch Einlegung der Wurzeln fortgepflanzt werden, so muß man die letztere Methode der erster» billig vorziebcn. Da die beste Zc.r, die Zweige abzulegen, im Herbst ist, wenn ihre Blätter abzufallen Pflegen, so sind zu diesem Endzweck die jungen Triebe des nämlichen Jabres die allerbesten. Alsdann kann man sie aushebcn und an diejenigen Stellen versetzen, wo sie in Zukunft beständig bleiben sollen.
Wenn man die Sträucher, um ihre Früchte in Menge zu ziehen, pflanzen will, so muß man sie einzeln und nicht in Hecken pflanzen; da denn solche allemal weit mehrere Beere haben werden.
Sollte man übrigens Gelegenheit haben, die Kerne aus reifen Beeren säen zu können, so würden die Aus- gesäeten allemal denjenigen, die von den Nebenschossen gezogen werden, weit vorzuzichen seyn.
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