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)bcramts Fveudenstadt. N>.'ld-A lerbietung )

n meiner Stollischen Pflegschaft :gen 360 fl. gegen gesetzliche Versicherung zum Ausleihen

18. Januar 1841.

Andreas Rothfuß, Pfleger.

röchle ihr das Herz vor Mitleid cn, damit er an die Vorsehung so grosser Noth gerettet hat,

, daß die schönsten Hoffnungen ind daß die Werke der Erden- nd. Die betrogene und ver- und weißt sie mit gebrochenem : falschen Schwüre der Män- sich dadurch in Zukunft vor

mitleidct die Kinder ihres Nach- beneltern, und die Eltern ih- egen. Jenen beklagt sie, daß hcrers gerathen scy, und die- flcchten Zahler getroffen habe. Nitleid, weil er sich in den lefindct, und dem Arzte bezeigt ine Mühe und Zeit an einen Den Gatten beweint sie seiner der ausschweifenden Lcbens- r Schüler nimmt ihr ganzes euch, weil seine geistige und so unwissenden, unmoralischen vertraut wird, und bedauert trzieher vom Grunde ihres mit- ms schreckliche Ungeschick ge- l ausgcarteten Zöglingen Kennt- ;u müssen. Die Schauspieler Stücke vor einem Publikum zu ihre Darstellungskunst nicht zu versteht, wahrend sie die Dich- fführung ihrer Schauspiele sol- , und das Publikum beklagt dramatische Arbeiten und so nd Zeit opfert.

idet sie, weil die Freuden ih- angcr Dauer sein werden, und Mitleid, weil die Sonne ihres n werde. Macht Jemand ei- lotterie, so beklagt sie ihn in

der Ueberzeugung, daß sich das Sprichwort:Wie ge­wonnen, so zerronnen," auch bei ihm bewähren werde. Gelangt Jemand zu hohen Ehrenstellen, dann vergießt sie heiße Throne» des Mitleids über ihn, weil sie die Erfah­rung gelehrt hat, daß der Stur; um so gefahrvoller und Halsbrecherischer scy, je schwindelnder die Höhe ist, von welcher das Schicksal die Menschen herabschlcudert.

Und so öffnet sich ihr mitleidiges Herz jedem Seuf­zer und Lächeln, jedem Frohsinne und Leide, jedem Glücke und Mißgeschicke, und wenn ihr gefühlvolles Her; nichts mehr bei den Menschenkindern zu bemitleiden findet, dann bemitleidet sie den armen Wurm, daß er kriecheu muß, die «Schnecken, daß sie ihre Häuser mit sich schleppen, den Maulwurf, daß er keine Gasbeleuchtung unter der Erde hat, den Schooßhund, daß er keine Socken trägt, die Er­de, daß sie sich immer drehen muß, den Schnee, daß er keinen geheißten Ofen hat, die Augen, daß sie so viel Un­glück sehen und so viele Thränen vergießen, die Ohren, daß sie viel Mißtöne und Lügen hören, die Zunge, daß sie viel Unsinn und Verlaumdung plappert u. s. w.

Wer kann nun noch behaupten, daß das Mitleid aus dem Gcfühlsregister des menschlichen Herzens gestrichen sei, wenn solche edle Repräsentanten des Mitleids unter uns noch wandeln? Wer kann aber auch mit solchen mitleidi­gen Seelen kein Mitleid haben? Darum laßt uns auch nicht nur die mitleidige FrauThränensack," sondern auch die Erde bemitleiden, daß sie dieses personifizirte Mitleid trägt, und dem Himmel dafür danken, daß nur wenige Eremplare dieser Mitleidigen von der Sonne beschienen werden!

Die Kconenwirthm von Waldenbuch.

Eine wahre Geschichte.

Zu Waldenbuch in der Krone Hat's einen braven Wein,

Deß mag sich der wohl freuen,

Der durstig kehret ein.

Doch einst, wie der Franzose Im Land sein Wesen hielt,

Da hält' dem Wirlh sein Rother Bald übel mitgcspiclt.

Ein Schwarm der wilden VSM Fiel über's Slädtchcn her,

Die ließen sich alles behagen,

Als wenn's ihr eigen wär.

Doch des Bauern Most und Haustrunk War ihnen zu recent,

Da gab'S viel saure Gesichter,

Viel Scbläg' und Mordsapperment.

Allein des Kroncnwjrths Rother Däuckt ihnen nicht zu schlecht;

Der hält' was Schön's verschlossen, Hält' man gezahlt wie gezecht.

In Gläsern, Boutcillen, Krügen Trug man den Wein herauf,

Und immer hieß es wieder:

Err Wirth dring Sie zu sauf!"

In Kübeln und jn Gelten Stellt man ihn gar herein;

Das Völllcin wird nur gröber:

^ller dougre, ckn via l"

Und einer meint im Rausche,

So scy'ö nur halber Spaß,

Diel schöner wär'S zu trinken Im Keller unterm Faß.

Auf bricht die wüste Horde,

Schwankt nach der Kellcrthür,

Dem Wirth stehn die Haar' zu Berge; - ,/2dr Galgenvögel ihr!"

Er wirft in wildem Grimm»

Sich unter sie mit Macht,

Schon hat der Trunkenbolde Er zwei zu Fall gebracht.

O armer Wirth zur Krone Jetzt ist's um Dich gethan!

Sieh' dort der freche Schützt,

Legt sein Gewehr schon an.

Ei nein der Wirth zur Krone Der hat ein braves Weib,

Die hat trotz dem Franzose»

Courage noch im Leib.

Sie hält vor den Karblncr Die Hand in guter Ruh:

Jetzt, hast Du Herz, Du Leusel'.

So schieß nur immer zu."

Und all die wilden Räuber Stehn wie vom Schreck gebannt;

Dem frechen Schützen sinket Der Stutzer aus der Hand.