(Gassen wirthschafts- mit solider Bierbrauerei - Emrlch.'ung- Verkauf.)
Andrea» Frey, Gutsbesitzer von Fruten- Hof, Oberamts Freu- denstadt, u. Cons. ver- kaufen am 2. Februar h>, I. öffentlichen Aufstreich oben berührte neu eingerichtete Wirthschaft und Bierbrauerei nebst 2 Gärten und ein Stuck Ackers beim Haus. Dieses Anwesen ist in der Oberamrs- stadt Nagold, und war der seitherige
Besitzer davon Fried. Theurer, Bierbrauer. Die Verkaufsgegenstrnde können jeden Tag bei Theurer eingesehen, und mit Andreas Frey und Cons. auch ein vorläufiger Kauf abgeschlossen werden, im klebrigen aber findet der Verkauf am 2. Februar d. I. Mittags 1 Uhr im Hause des bisherigen Besitzers Theurers zu Nagold statt.
Wozu man die Liebhaber einladet.
Frutcnhof am 22. Jan. 1841.
Gutsbesitzer Andreas Frey, u. Cons.
Heselb a ch,
Obcramts Freudenstadt.
(Geid-A.ierblerung )
In meiner Stollischen Pflegschaft liegen 360 fl. gegen gesetzliche Versicherung zum Ausleihen
parat.
Den 18. Januar 1841.
Andreas Roth fuß, Pfleger.
Die Mitleidiqe.
Frau „Thränensack" ist die mitleidigste Frau von der Welt. Sie ist, wie der Todtenvogcl, überall zu sehen und zu hören, wo es Trauer und Unglück gicbt. Ihr Herz nährt sich wie das Rabengezücht vom Aas, von den Leichen menschlichen Glückes. Man kann sie daher auch mit Recht als eine lebendige Trauerweide der gestimmten Menschheit, und als Grabstein aller zerronnen Träume und vereitelten Wünsche, und aller vernichteten Hoffnungen und getödtcten Freuden ansehen. Der Refrain ihrer Seele ist ein Seufzer.
Sie kann kein Lächeln sehen, keinen Jubel hören. Jede Lust möchte sie in ihren Thränen ertränken, jedes Glück in ihren Seufzer ersticken, jeden Frohsinn in Jammer umwandet», jedem Vergnügen den Todesstoß geben und jedwede Heiterkeit mit dem Geifer ihres Mitleids vergiften, um die Menschenkinder nur Recht nach Herzenslust bemitleiden zu können. Todesangst und Hanteringen, Trauer und Schmerz, Weinen und Aechzen und Noch und Unheil sind darum die Elemente ihres Herzens, die Triebfedern ihres Lebens.
Sie klagt mit den Unglücklichen, ohne ihnen bcizu- stehen; denn sie betrachtet das Mißgeschick als eine Prüfung der Vorsehung, der sich keine irdische Macht ungestraft entgegensetzen darf. Sie bemitleidet die gefallene Unschuld, ohne sie aufzurichten, damit sie nicht wieder strauchle, und falle Das Los der Armen liegt zentnerschwer auf ihrem mitleidsvollen Herzen, ohne der Dürftigkeit durch Almosen beizuspringen, damit sic den Arbeitsscheuen und Faulenzern keinen Vorschub leiste. Mit den ! Hungrigen hat sie Mitleid, ohne ihnen einen Bissen Brod zu reichen, damit sich dieselben an Entbehrungen gewöhnen mögen. Die Nackten bedauert sie vom ganwn Herzen, ohne die Blößen derselben zu bedecken, um sie auch der Vortheile der Abhärtung theilhaftig werden zu lassen. Die armen Waisen erregen ihr Mitleid, ohne daß sic Mutterstelle bei ihnen vertreten will, um sie nicht zu verzärteln und sie dem Schuhe der Natur, der treuesten und wärmsten Mutter aller Geschöpfe, nicht zu entziehen. Beim An
blicke eines Schiffbrüchigen möchte ihr das Herz vor Mitleid zerplatzen, ohne ihm zu helfen, damit er an die Vorsehung nicht vergesse, die ihn aus so großer Noth gerettet hat, und damit er einsehen lerne, daß die schönsten Hoffnungen zu Wasser werden können und daß die Werke der Erdensöhne nicht vom Bestände sind. Die betrogene und verlassene Geliebte beweint sie und weißt sie mit gebrochenem Herzen von sich, daß sie der falschen Schwüre der Männer ewig eingedenk sei und sich dadurch in Zukunft vor Verführung hüten möge.
Die mitleidige Seele bemitleidet die Kinder ihres Nachbarn ihrer hartherzigen Rabeneltern, und die Eltern ihrer ungcrathenen Kinder wegen. Jenen beklagt sie, daß er in die Hände eines Wucherers gerathen scy, und diesen, daß er auf einen so schlechten Zahler getroffen habe. Mit dem » ranken 'hat sie Mitleid, weil er sich in den Klauen eines Quacksalbers befindet, und dem Arzte bezeigt sie ihr Bedauern, daß er seine Mühe und Zeit an einen Undankbaren verschwendet. Den Gatten beweint sie seiner ffrantippe wegen, und sic ob der ausschweifenden Lebensweise ihres Gemahls. Jeder Schüler nimmt ihr ganzes mitleidsvolles Her; in Anspruch, weil seine geistige und moralische Ausbildung einem so unwissenden, unmoralischen und ungezogenen Lehrer anvcrtraut wird, und bedauert dagegen jeden Lehrer und Erzieher vom Grunde ihres mitleidigen Herzens, das ihn das schreckliche Ungeschick getroffen, solchen dummen und ausgcartcten Zöglingen Kenntnisse und Moral beibringen zu müssen. Die Schauspieler bemitleidet sie, daß sie elende Stücke vor einem Publikum zu spielen verdammt sind, das ihre Darstellungskunst nicht zu ! beurtheilen und zu würdigen versteht, während sie die Dichter bedauert, daß sie die Aufführung ihrer Schauspiele solchen-Pfuschern anvertrauen, und das Publikum beklagt sie, daß es für so schlechte dramatische Arbeiten und so elende Darstellungen Geld und Zeit opfert.
Junge Eheleute bemitleidet sie, weil die Freuden ihrer Flitterwochen nicht von langer Dauer sein werden, und mit den Glücklichen hat sie Mitleid, weil die Sonne ihres Glückes auch einst untergehen werde. Macht Jemand einen großen Treffer in der Lotterie, so beklagt sie ihn in
der Ueberzeugung, da Wonnen, so zerronnen Gelangt Jemand zu l heiße Thränen des Mi rung gelehrt hat, daß Halsbrecherischer scy, welcher das Schicksal Und so öffnet sich zer und Lächeln, jedem und Mißgeschicke, und mehr bei den Mensche, bemitleidet sie den arm die Schnecken, daß sie Maulwurf, daß er kei hat, den Schooßhund, de, daß sie sich immer keinen geheißten Ofen glück sehen und so viele sie viel Mißtöne und L Unsinn und Verlaumdr Wer kann nun nc dem Gcfühlsregister der wenn solche edle Reprä noch wandeln? Wer k gen Seelen kein Mitlei nicht nur die mitleidige die Erde bemitleiden, d trägt, und dem Himm Eremplare dieser Mitlc werde»!
Die Kconenwil
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Zu Waldenbuch i> Hat's einen braver Deß mag sich der Der durstig kehret
Doch einst, wie de Im Land sein Wej Da hält' dem Wi> Bald übel mitgesp
Ein Schwarm der Fiel über's Slädu Die ließen sich alle Als wenn's ihr eig
Doch des Bauern War ihnen zu rec«