Herbert Bantle · Slowenen statt Volksdeutsche in Wildberg lebten. In einem Brief vom 6. Februar 1946 listet er die französischen Kriegs­gefangenen, die polnischen und russischen Zivil­arbeiter mit ihren jeweiligen Arbeitsstellen auf und schreibt dann:Eine namentliche Liste der Angehörigen des früheren Umsiedlungslagers Nr. 27(Haus Saron) konnte nicht aufgestellt werden. Sämtliche Karteien und Erfassungslis­ten, überhaupt alle Akten des Umsiedlungslagers wurden im April 1945 von französischen Trup­pen und den Angehörigen des Umsiedlungsla­gers selbst vernichtet. Medizinische Akten kön­nen gleichfalls nicht vorgelegt werden, weil die ärztlichen Betreuungsakten fehlen. Anmerkungen: 1 Martin Grasmannsdorf, Die Umsiedlungslager der Volksdeutschen Mittelstelle im Gau Württemberg­Hohenzollern 1940-1945, Berlin 2013. 2 Grasmannsdorf(wie Anm. 1), S. 14-15. 3 Handbuch für Lagerführer, Loseblattsammlung, Bl. 6, Gaueinsatzführung Heilbronn, o. D. 4 Eidesstattliche Erklärung Wildberg vom 21.Februar 1948; Spruchkammerverfahrensakte Otto Kull: StAS 13 T2 Nr.2571/478 und Nr.1092/089 (Staatskommissariat für die politische Säuberung). 5 Aussage eines Zeitzeugen, 2014. 6 HSTA Stuttgart, A 573 A, 416. Die Lager kamen nach dem Einmarsch der Franzosen unter deren Verwaltung, mussten aber von den Kommunen versorgt werden. Der Rücktransport der Slowenen in ihre Heimat erfolgte im August 1945. Auch wenn wir wenig über das Leben der Slowenen in Wildberg wissen, so erinnert uns wenigstens der Gedenk­stein im Alten Wildberger Friedhof an sie. Die Toten waren in Einzelgräbern bestattet, diese sind aber inzwischen aufgelassen. Bildnachweis: S. 169, 170,: Autor S. 172: Horst Roller S. 171, 173: Kreisarchiv Calw, S 9(Postkarten­sammlung) S. 174: Hans Schabert Die Gebäude des Reichsarbeitsdiensts in Wildberg wurden während des Kriegs als Zwangsarbei­ter- und Gefangenenlager benutzt. 173