Neue Bücher Helmut Egelkrauth: Die Liebenzeller Mission und der Nationalsozialismus. Eine Studie zu ausgewählten Bereichen, Personen und Positi­onen. Mit einer Stellungnahme des Komitees der Liebenzeller Mission, Berlin 2015, 531 S., 24 Abb., ISBN 978-3-643-12980-2, 39,80. Erstmals hat sich die Liebenzeller Mission einer Aufarbeitung ihrer Geschichte in der Zeit des Dritten Reiches gestellt. Was Helmut Egelkrauth im Auftrag der Mission in seiner Studie dabei zutage förderte, ist eine beeindruckende Fülle von Fakten. Er hat sich dabei intensiv dem Wirken der einzelnen leitenden Personen und ihrer (unkritischen) Haltung zum NS-Staat und zu Hitler gewidmet. Dank Egelkrauths intensivem Quellenstudium kommen viele originale Zitate zu Wort. Weitere Originalquellen sind im Anhang wiedergegeben(z. B. Tagebücher der Liebenzeller Mission und von dem Gründer Heinrich Coerper), sodass ein unmittelbares Stimmungsbild der Zeit entsteht. Die Leitung der Liebenzeller Mission setzt sich in ihrer Stellung­nahme kritisch mit dem Verhalten der Mission im Dritten Reich auseinander und distanziert sich eindeutig von dem damaligen Fehlverhalten. Eine zwar spät erfolgte, aber vorbildliche Ausein­andersetzung mit der Geschichte der Liebenzeller Mission im Dritten Reich. Dr. Marina Lahmann, Beate Ehnis, Dr. Petra Prokein, Dr. Marion Fürst(Projektgruppe Frauengeschichte in Calw): Margarete Wein­hold. Künstlergattin. Leben, Familie, Freunde, Bd. 30 der Kleinen Reihe, hrsg. vom Stadtarchiv Calw, 143 S., 179 Abb., ISBN 978-3-939148­35-7, 18,90. Die Monographie über Margarete Weinhold (1888-1979) kam zu Stande in Zusammenhang mit den Feierlichkeiten zum 50. Todestag ihres Ehemannes Kurt Weinhold, dem Maler und Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Aus der berühmten Calwer Familie Schüz entstammend, änderte sich mit der Heirat 1922 ihr Leben, und fortan stand die Kunst im Mittelpunkt. Den Autorinnen ist es gelungen, an den Nachlass der Familie Weinhold heranzukommen und ihn auswerten zu können. Entstanden ist ein umfas­sendes, fassettenreiches Bild nicht nur von Margarete Weinhold, sondern auch von ihrer Familie mit Ehemann Kurt und Tochter Cora. Dabei kommen Themen zur Sprache wie Ver­wandtschaft, Freundeskreis oder Alltag in einem Künstlerhaushalt, vor, während und nach dem Dritten Reich. Der Band verdankt seine großzü­gige Bebilderung vor allem den zahlreichen Fotos aus dem Nachlass und nicht zuletzt den Kunstwerken des malenden Ehemannes. 191