Uwe Gast · Das Kloster Hirsau und seine mittelalterlichen Glasmalereien Abb. 1: Hirsau, Kloster, Ostflügel des Kreuzgangs. reien in Anspruch genommen, die in Altshausen und Stuttgart aufbewahrt werden (Abb. 8–13). Der Kreuzgang wurde zwischen 1474 und 1494/95 in mehreren Etappen erbaut. Die Gesamtplanung lag, wie Anneliese Seeliger-Zeiss nachgewiesen hat, bei Abt Bernhard und dem badischen Hofbaumeis­ter Hans Spryß von Zaberfeld (um 1420/30 bis um 1490). Im Jahr 1474 wurde Johannes Trithemius zufolge mit dem Bau desjenigen Kreuzgangflügels begonnen, durch welchen man zum Kapitelsaal ging, also mit dem Ostflügel; um 1482/83 war dieser Teil des Kreuzgangs vollendet. Es schloss sich in der genannten Reihenfolge die Errichtung von Süd-, West­und Nord­flügel an; der Südflügel soll nach einer Bauzeit von fünf Jahren 1489 vollendet gewe­sen sein, für West­und Nordflügel überliefert Tri­themius die Baudaten 1491 und 1494. Es sei angemerkt, dass ein Schlussstein aus dem Westflügel mit dem Wappen des Abtes Blasius auf 1493 datiert ist. 14 Abb. 2: Hirsau, Kloster, Allerheiligenkapelle. Auch die Allerheiligenka­pelle ist durch ihr überlie­fertes Weihedatum gut dokumentiert. Gemäß der Nachricht im Codex Hir­saugiensis wurde sie im Jahr 1487 zu Ehren der Hl. 105