Wallmerode zu erwerben, das seit kurzem seinen Platz im Museum gefunden hat. Eberhard Friedrich(1648 1729) war das erste Kind der Eheleute Jakob Friedrich Buwinghausen von Wallmerode (1614 1686) und dessen erster Ehefrau Sophia Po­tentia von Sperberseck(1625 1657). Die Eltern hatten 1645 geheiratet. Eberhard Friedrich erhält eine sorgfältige Erziehung: Er studiert, macht eine Bildungsreise nach Frankreich, wo er sicherlich auch am Hof Ludwigs XIV., desSonnen­königs weilt, und schlägt zunächst eine militärische Laufbahn ein. 1672 bewirbt er sich bei Herzog Eberhard III. von Württemberg(reg. 1628 1674) um eine Stelle. In seiner Bewerbung erklärt er, sein Vater sei nicht mehr imstande, ihn zu unterhalten. Er könne jetzt reiten, fech­ten, tanzen und was sonst ein Kavalier in der Campagne (beim Feldzug) tut. Ein Buch zu verstehen wäre ihm jetzt möglich; des Französischen sei er nun ebenso mächtig wie der deutschen Sprache. Bei der Infanterie habe er vieles über die Fortifikations-Geometrie (Festungsbau) gelernt. Der Bewerbung ist Erfolg beschieden und Eberhard Frie­derich wird zunächst Soldat, später Obervogt von Calw und Wildberg, wobei ab 1690 auch Neuenbürg und Lie­benzell unterstellt werden. Nach dem Tod des Vaters Jakob Friedrich(verstorben 1686) erhält Eberhard Friedrich das Rittergut Altburg mit Weltenschwann. Der Zavelsteiner Besitz mit dem Schloss fällt an Ludwig Carl, einen Sohn aus der dritten väterlichen Ehe. Dieser, Hauptmann im Sternenfelsischen Regiment, häuft einen enormen Schuldenberg auf seinem Erbteil an, wofür Zavelsteiner Rechte(Hohe Jagd, Fischrecht in der Teinach) pfandweise abgetreten werden müssen. Er stirbt 1705, und im Zavelsteiner Kirchenbuch findet sich dazu ein bezeichnender Eintrag(siehe unten). Wie er sichselbsten verderbt hat, ist leider nicht bekannt. Eine Kombination von Spielschulden, Alkohol und galanten Erkrankungen dürfte nicht allzu abwegig sein. Ludwig Carl hinterlässt sein Zavelsteiner Erbteil so hoch verschuldet, dass weder seine Schwester noch seine Mutter noch sein Stiefbruder Eberhard Friedrich das Er­be annehmen wollen. Schließlich erklärt sich der Stief­bruder Eberhard Friedrich, der auf Ludwig Carls Flehen zuvor ohnehin schon Bürgschaften übernommen hatte, doch bereit, die Erbschaft zu übernehmen, um die Schulden abzuwickeln. Andernfalls wäre durch die über­nommenen Bürgschaften auch sein Altburger Erbteil in Schieflage geraten. Allerdings überfordert die auf dem Zavelsteiner Besitz liegende Last die finanziellen Mög­lichkeiten von Eberhard Friedrich bei weitem. Doch trotz des ruinösen Verhaltens seines Stiefbruders und Kriegs­zeiten gelingt ihm der Neubau eines Schlösschens in Altburg(1823 abgerissen). Laut Inventarliste gedeihen in den Schlossgärtenrare Zwerck(Zwerg) Obstbäume, Blumenwerk, Tullpanen(Tulpen), Zwiebel, Auriolen (Aurikel) und Stauden und Wintergewächse vielerley Sorten. Es ist denkbar, dass mit ihm der Krokus nach Zavelstein kam, jedoch fehlen hierfür eindeutige Belege. Eberhard Friedrich veranlasst, dass 1705 nach dem Tode Ludwig Carls vom Zavelsteiner Besitz eine detail­lierte Inventarliste angefertigt wird, um das Schloss wertmäßig zu erfassen. Diese belegt, dass Beschädi­gungen vor allem der Schlossdächer vorliegen, auch Möbel durch die Plünderung der Franzosen abhanden gekommen sind, die Anlage sonst jedoch erhalten blieb. Beim Einfall der französischen Truppen imPfälzischen Erbfolgekrieg ist es 1692 somit keineswegs zu einer Zerstörung von Schloss Zavelstein gekommen, dagegen wurde das Städtle wie bekannt völlig abgebrannt. Die immer wieder kolportierte Angabe, derMelac habe die Burg Zavelstein zerstört, trifft also nicht zu. Außer­dem ist davon auszugehen, dass der Schreckensrufder Melac kommt als Synonym für die französische Solda­teska verwendet wurde und daraus keineswegs auf die persönliche Anwesenheit des Comte Ezéchiel de Mélac geschlossen werden kann. Da sich in den folgenden Jahren für das Zavelsteiner Rittergut kein Interessent aus der Ritterschaft findet, kommt 1710 Zavelstein zusammen mit der hohen und Kirchenbucheintrag zum Tod von Ludwig Carl von Buwinghausen: Herr Ludwig Carl von Buwinghausen v. Walmerode, Herr auf Zavelstein, Altburg und Wältenschwan, gewesener Hauptmann unter dem würtemberg. sternenfelsischen Regiment zu fuß, noch ledig und außer dem Ehestand. Zum besten lebend hat sich leider! in seinen jungen Jahren selbsten verderbt. Gott sey seiner armen Seele gnädig! Der adelich Leichnam ist in der Zavelsteiner Kirche beigesetzt worden. 17