Ihm fielen spontan die Schirmkeilschläge Eberhards ein. Den Wunsch konnte ich nicht abschlagen, und wir hatten Glück, der ForstamtsleiterK. Fr. Pfeilsticker war in seinem Büro. BeimEintreten erkannte er Baron von Keudell sofort.Die beiden waren sich schnell einig, ein Revierzu besichtigen, das nach der von Dr. JuliusEberhard entwickelten Methode herangewachsenwar. Pfeilsticker war begeistert, dem hohenKollegen die waldbaulichen Erfolge seines Vorgängers zu erläutern.Auf der Burg Liebenzell empfing uns Gedat verstimmt, da wir mit großer Verspätung eintrafen“.Das HörnlesbergsträßchenDas Forstamt Langenbrand war auch für dasHörnlesbergsträßchen, das über den Bühl nachCalmbach führt, zuständig.Die folgenden Informationen stammen aus demBericht von W. Obert:Wichtig war dieser Weg in früherer Zeit für dieSchömberger Bürger deshalb, weil die Tannmühle die einzige Mahlmühle auf GemarkungSchömbergs war. Die Tannmühle war eine Mahlmühle mit zwei Mahlgängen und einem Gerbgang und bestand bis ca. 1890. Ab 1902 siedeltsich mit der Fa. Gauthier Industrie in diesem Talan, die auch für viele Schömberger Bürger Arbeitund Brot bringen sollte. Die Unterhaltung diesesWeges wird in den folgenden Jahrzehnten ein stetiges Thema zwischen der Gemeinde Schömbergund der Forstverwaltung sein.Am 3. August 1908 kommt ein neuer Vertragzwischen der Forstverwaltung und der GemeindeSchömberg zustande. Dieser wird 1921 durchNachträge ergänzt. Nach diesem Vertrag darf derWeg zur Beförderung von Personen sowie vonWald- und Felderzeugnissen durch Fuhrwerkebenutzt werden, die sich im Besitz von Schömberger Einwohnern befinden. Diese Meinungvertritt Bürgermeister Hermann in einem Schreiben vom 16.12.1936 an das Forstamt Langenbrand und bittet Forstamtsleiter Pfeilsticker, dieseFestlegung auch für Kraftfahrzeuge zu bestätigen.Bei Pfeilsticker stößt der Bürgermeister vonSchömberg auf heftigen Widerspruch. Er ist nichtbereit, Kraftfahrzeuge auf diesem Weg zuzulassen und droht Bestrafung an. Dies, obgleichder Deutsche Gemeindetag unter Fahrzeugenaller Art jetzt auch Kraftfahrzeuge versteht.Ein weiteres Argument des Bürgermeisters war,dass seit 1935 täglich 50 Arbeiter zu Fuß vonSchömberg nach Calmbach über die Charlottenhöhe überwiegend zur Fa. Alfred Gauthier unterwegs seien und dies stillschweigend vom Forstgeduldet wird.Überaus aktuell wird das Thema im November1948, als die Fa. Auto Kling einen Arbeiterverkehr nach Calmbach über das Hörnlesbergsträßchen einrichten will. Im Dezember 1948legt das Forstamt Langenbrand unter Pfeilstickereinen Vertragsentwurf vor, wonach der Gemeinde Schömberg die Benutzung des Sträßleins zwischen Schömberg und Calmbach gestattet wird.Die Gemeinde Schömberg soll jährlich eine Benutzungsgebühr von 300,- DM an den Forst zahlen. Die Fa. Gauthier übernimmt davon 200,- DM.Die Söhne von Robert Kling, Alfred und Herbert,betrieben diese Linie nur 1½ Jahre lang. Baldjedoch wurde das Hörnlesbergsträßchen – wieauch heute noch – für den öffentlichen Verkehrgesperrt. Die nächste Verbindung zwischenSchömberg und Calmbach ist letzten Endes anden Straßenunterhaltungskosten gescheitert.QuellenverzeichnisDas Kriegsende von meinem Schwarzwalddorferlebt, aus dem Gedächtnis meinen Kindernniedergeschrieben im Mai 1945, Karl FriedrichPfeilsticker„Lebenserinnerungen 1. Teil: Kindheit, Schule, 2.Weltkrieg und Ausbildung“ Karl Heinz Pfeilsticker,Forstdirektor i. R., geb. 14.4.1928. In memorianseinem Vater und beruflichem Vorbild. Im August1993 nach meiner PensionierungBrief von Forstmeister K. Fr. Pfeilsticker an einenForsteleven, 1973Brief von Helmut Weiß,Forstdirektor i. R. vom 3.10.2007Informationen von Peter Weidenbach,Forstpräsident i. R.Informationen von Arnold Tölg,früherer LandtagsabgeordneterW. Obert:„Das Hörnlesbergsträßle(über den Bühlnach Calmbach)“, im Internet unter:http://www.geschichte.heimatschoemberg.de/Texte/Hoernlesbergstr.html40