Leutnants und ein Arzt). Das Speisezimmer unddie Kanzleien wurden Büros für die Besatzer. Nurdas beschädigte Schlafzimmer wurde denPfeilstickers belassen.fragen warum er(Pfeilsticker) nicht beim Wirtschaftskomitee mitmachen wolle“.Ziel zahlreicher forstlicher ExkursionenDer Forstmeister K. Fr. Pfeilsticker schrieb 1973an einen ehemaligen Forsteleven über Gouverneur Hubert Frénot und über die Ereignisse1945/1946 nach seinen Erinnerungen auszugsweise:„Schon im Sommer 1945 hatten wir in Langenbrand Besuch von der französischen ForstschuleNancy. Es war ein beiderseits interessanterDisput, allerdings ohne Händedruck und miträumlich getrennter Mittagstafel, hat aber unserAnsehen bei den französischen Forstkollegengehoben und war der dienstlichen Abwicklungder Holzhiebe förderlich.Bei Gouverneur Frénot hat der Hochschulbesuchmeine Stellung gefestigt. Ich muss seinen Namendankbar erwähnen, weil der Gouverneur Vertreter aller Branchen der Wirtschaft wöchentlichzusammenrief und dort die Sorgen und Nöte anhörte und nach seinen Kräften am Wiederaufbaubehilflich war.“„Später einmal forderte Frénot von mir Erleichterung bei der Holzversorgung der Bevölkerungmit folgenden Worten: ‚Wir haben im Waldkreisnicht einmal das Holz für Särge verstorbener Einwohner, während Güterzüge mit Brettern nachFrankreich fahren!‘“Bei der Verabschiedung Frénots widmete dieserjedem der Herren, mit denen er in seiner Dienstzeit zu tun hatte einige Worte. Von Pfeilstickererzählte Frénot:„Da fahre ich mit meinen Damen die HirsauerLandstraße herab, als letztere erschrockenriefen: ‚Nous sommes perdu, la Werwolf’. DenWerwolf im hellen Offiziersmantel, Skimütze undhoch zu Ross ließ ich absitzen. ‚Wer sind Sie, wasmachen Sie hier so spät in der Nacht und auchnoch zu Ross?‘ Seine Antwort: ‚Ich bin Kreisforstmeister und habe mit Ihrem Truppenstab dieBrennholzversorgung Ihrer Unterkünfte und dasHolz für die Lokomotiven der Schwarzwaldbahndurchgesprochen, dadurch musste ich die Sperrstunde überschreiten. Weil Ihre Truppen meinenKraftwagen mitgenommen haben, musste ich mirein Reitpferd beschaffen’. Da blieben mir(Frénot) die Worte weg, ich konnte ihn nur nochDas Forstamt Langenbrand wurde wegen des vonDr. Julius Eberhard entwickelten und praktizierten Schirmkeilschlages von vielen in- undausländischen Forstleuten besucht. Näheres dazuschildert Peter Weidenbach, Forstpräsident i. R..Er weist auf das Lehrbuch„Grundriss desWaldbaus“ der Münchner Forstprofessoren P.Burschel und J. Huss hin. Dort steht über denSchirmkeilschlag:„Die allmähliche Schirmstellung auf der Großfläche zur Aussamung derSchattbaumarten, Lichtungs- und Räumungshiebe in Form von zunächst schmalen Streifen imBereich der Transportgrenzen; sie werden allmählich zu Keilen mit je zwei Saumlinien ausgeformt, die gegen die Sturmrichtung zeigen...“In der Schirmstellung werden Schattbaumarten(Tanne, Buche), am Innensaum Halbschattbaumarten(Fichte) und am Außensaum Lichtbaumarten(Forche, Eiche), verjüngt. Die Verjüngungsdauer beträgt für die Schirmhiebe 10 bis15 Jahre,für die Keil-/Saumhiebe 20 bis 25 Jahre“. PeterWeidenbach schildert weiter:„Eine von JuliusEberhard 1927 im Distrikt Überrück(Heiligenwald) bei Grunbach angelegte, wissenschaftlich untersuchte Versuchsfläche zur Naturverjüngung im Schirmkeilschlag ist heute noch einviel besuchtes Exkursionsziel, das wohl auch vonden französischen Forstleuten 1945 aufgesuchtwurde.“Reichsforstmeister i. R. Baron von Keudellbesucht Forstamt LangenbrandInteressant ist der Bericht des früheren Landtagsabgeordneten Arnold Tölg:„Baron von Keudellhielt sich im Frühjahr 1959 in einem Sanatoriumin Freudenstadt auf. Der Gründer und Vorsitzende des Internationalen Forums Burg Liebenzell Gedat, zugleich Bundestagsabgeordneter desWahlkreises Reutlingen/Tübingen von 1953 bis1964, bat Arnold Tölg, den technischen Leiter aufBurg Liebenzell, den hohen hochbetagten Gastin Freudenstadt abzuholen. Baron von Keudellerkundigte sich während der Fahrt nach denOrten der Fahrstrecke. Bei der Nennung vonLangenbrand fragte er mich, ob wir einen Besuchim Forsthaus einschieben können.39