Die Tanne ist mit 41% der Waldfläche immer noch die am stärksten vertretene Baumart, sie hat unter den ruinösen Einschlägen relativ wenig gelitten. Die Laubbäume dagegen sind auf 15% zurück gedrängt worden, einerseits wegen ihres geringeren wirtschaftlichen Wertes, andrerseits wegen des hohen Bedarfs an Energieholz(Brenn­holz und Holzkohle). Die Fichte hat sich in Freu­denstadt(36%) und Altensteig(26%) etabliert, in Neuenbürg ist sie noch nicht angekommen, dafür sind dort hohe Laubbaumanteile erhalten geblieben. Die Auswirkung der Exploitationshiebe auf die Baumverteilung 1778 zeigt nachstehende Über­sicht: vorzugt gesät und gepflanzt wird, erwächst ihr eine harte Konkurrentin. Auch der Forchenanteil nimmt zu. Brennholz verliert zunehmend an Wert, seitdem Kohle als Energiequelle zur Verfügung steht. Gleichzeitig ist Nutzholz sehr gefragt und teuer. Der Holzvorrat steigt kontinuierlich, er hat sich innerhalb des Jahrhunderts etwa verdoppelt; par­allel dazu erhöhen sich auch Zuwachs und Hieb­satz(7,0 fm/ha). Am Ende des 19. Jahrhunderts kann die Staats-Forstverwaltung auf ein gelun­genes Aufbauwerk zurückblicken. 1900 besteht der württembergische Staatswald im Schwarz­wald aus 40% Tannen, 38% Fichten, Oberforstamt Altensteig Neuenbürg Freudenstadt Insgesamt Fläche ha 7.000 16.430 15.122 38.552 Baumartenanteil in Prozent Ta Fi Fo Bu Ei sLb 41 26 15 7 2 9 39 0 18 13 13 4 43 36 3 11 41 19 12 7 6 2 Blöße 13 16 13 Vorrat Einschlag Vfm/ha Efm/ha 126 2,8 172 2,4 147 5,4 153 3,7 V. Der Wiederaufbau In das 19. Jahrhundert fällt der Wiederaufbau der devastierten Wälder, der mit einer tief grei­fenden Umgestaltung der Forstverwaltung und der Waldsubstanz verbunden ist. Die ursprüng­lich an den Bedürfnissen der herzoglichen Jagd orientierte Forstverwaltung wird auf das Leitbild einer nachhaltigen, planmäßigen und pfleglichen Waldbewirtschaftung umgestellt. Zur Leitung eines Forstamtes ist nicht mehr adlige Herkunft, son­dern wissenschaftliche Aus­bildung erforderlich. 18% Forchen und 4% Laubbäumen (GRANER). Die zentralen forstwirtschaftlichen Ziele wurden allesamt erreicht, nämlich - die Erhaltung und Mehrung der Waldfläche - die Ablösung der Nutzungsrechte Dritter, insbesondere der Waldweide und der Holz­rechte und - die Steigerung der Holzproduktion Nach der Ablösung der Holz­nutzungs- und Weiderechte in den 1830er Jahren und der Abschaffung der herrschaft­lichen Jagd durch die deut­sche Revolution von 1848 kann der Waldbau intensi­viert werden. Die ruinierten, zuwachs- und vorratsarmen Wälder werden verjüngt. Die Tanne bleibt die wichtigste Baumart, aber in der gebiets­fremden Fichte, die jetzt be­23