Hirsau über die Rechte dieser Orte im Fronwald (der Fronwald, übersetzt Herrenwald, ist ein Wald, 1 .000 ha groß auf der Markung Agenbach). vier Taglöhner angesiedelt werden mussten, war die Frage: wohin mit ihnen? Von was sollen die leben? Sie bekamen einen halben Morgen Land auf des Klosters Wildfeld, das steil abfällt ins ,,Loch" hinunter. Die Lehensbauern hatten die­ses Stück Feld aus diesem Grund wohl nicht bebaut. f S c he dlins ­Lehe n, h e tfi e Ho Wurste r Die Agenbacher kamen zukurz Die ,,armen Leute" von Agenbach sind in diesen Vertrag nicht mit einbezogen. So gibt es in den folgenden Jahrhunderten immer wieder Streit, wenn es um Bau- und Brennholz, Weide­und Streurecht für die Agenbacher geht. Diese weisen dann beharrlich darauf hin. dass ihnen seit undenklichen Zeiten erlaubt sei. dies und das aus dem Fronwald zu holen und zu tun. Das Kloster und später der Staat halten dagegen, dass die Agenbacher ein ,,geschriebenes Recht" im Fronwald nicht haben, wenn man auch von Zeit ztr Zeit bestimmte Rechte eingeräumt habe. Die Agenbacher, die unmittelbar neben dem ,,Brunnen Fronwald" lebten, haben immer wieder, mehr oder weniger erlaubt, Wasser aus diesem Brunnen geschöpft. Kein Forstmeister in Neuen­bürg, kein Forstverwalter in Hirsau, auch nicht der Waldknecht in Rötenbach und der Jäger in Naislach, wurde letztendlich mit den Agenbachern ferlig. Selbst die schärfsten Strafen, drei Monate Husaren im Quartier (1164) und Scharfschützen im Dorf (118511786), richteten nichts aus. Bis 1808 war die Zahl der Taglöhner atfi 2l in diesem Gewann, heute ,,Alter Hau" und ,,Loch" genannt, angewachsen. ,,Das hat uns gerade noch gefehlt", mögen die Bauern gedacht haben, ,,zu allem Streit um die Nutzungen im Fronwald mit der Herrschaft kommen die jetzt auch noch, wollen Brennholz, Streu und ihre Schweine ins Eckerich treiben!" Die sechs Lehensbauern hatten ja ihren eigenen Lehens­wald und konnten sich daraus bedienen. Aber die Taglöhner waren auf diese ,,Fronwald­Gaben" angewiesen. Bauern und Tagelöhner lebten lange Zeit in zwei verschiedenen Welten. Die Lehensbauern saßen breit und ,,behäbe" ungestört auf ihrem Lehen. Noch im Jahr 1904 stand nur ein einzi­ges Häuschen zwischen ihnen in ihrem ,,Reich". Schultheißen waren fast immer die Bauern, und ihre Frauen ,,holten" sie von auswär1s. Die Vermögensverhält­nisse illustriert die Grafik. Vertttdgen tet te iLnLg I 779 6 Bauern 4517 fl (Guklat) 16 Tugeli;hnar 824Jl 1719 besitzen l6 Tagelöhner den sechsten Teil des Vermögens der sechs Bauern. Jetzt sind die sechs Agenbacher Lehensbaueni schuldig, jährlich I4 Eimer (4.200 Liter) Wein in der Fron von Eberdingen oder Nußdolf nach Hirsau zu führen. Die Taglöhner kommen Als im Jahr 1629 auf Befehl des Herzogs Hinteragenbach Lehen, heute Hof Pfrommer