Wie es in einem Taglöhnerhaus aussah, erfah­ren wir aus der Beschreibung des Inventariums, das anlässlich der Hochzeit des Jakob Fenchel aus Agenbach mit Anna Maria Volz aus Aichelberg im Jahre 1163 aufgenommen wurde. Die beiden wohnen im ,,Alten Hau" im ehemaligen Haus Nummer 15. Im Haus sind eine Kuh, eine Geiß und eine Henne, vier Quadrahuthen Wildfeld um das Haus herum gehören dazu. Währenddessen stehen beim Lehensbesitzer Keppler im Haus Nummer 1 vier Pferde, vier Ochsen und acht Kühe im Stall, 12.000 Liter Wein sind im Keller, 33 943 Gulden sind ,,ausgeliehen". 27 Tage brauchte man, um das Vermögen der Keppler, die auch schon in der ,,Holländner­Holzhandels­kompagnie",,mitmischten", aufzunehmen. Unter der Last der Abgaben und des Frondienstes Nagold, Wart und in Eltingen. Dann mussten auch Wachholderbeeren gezopft, ein Schwein von HofstettzumVogt nach Neuenbürg getragen, ,,Bomstangen" nach Bebenhausen geführt und der Marstall in Naislach ausgemistet werden. Viele Taglöhner wichen dem Druck der Fron­dienste und Abgaben aus und wanderten nach Amerika, auch nach Polen, aus. Der Bauer Hannß Jerg Keppler musste 1757 folgende Abgaben ftir sein Irhengut entrichten: Heller Zinns 1fl, 11 xer (1 Gulden = 60 Kreuzer) Habern 2 Scheffel 3 Simri Alte Hennen 1 Stück Junge Hüner 4 Stück Kaeß 4 Stück Fron acht Frontage Frondienste mussten Bauern und Taglöhner leisten. Das ,,Wildbad Teinach", die kleinen Jagd­schlösschen in Hofstett und Naislach und die wildreichen Wälder waren bevorzugte Aufent­haltsorte der jagdbesessenen Fürsten von Würt­temberg. Im Jahre 1768 musste jederAgenbacher acht Tage ,,fronen". Die Bauern wurden zu Fron­fuhren herangezogen, die Taglöhner mussten bei der Jagd ,,treiben" ­und gejagt wurde überall: in Langenbrand, Igelsloch, Liebenzell, Stammheim, Dem Kloster Hirsau von Eberdingen ein halber Eimer (150 Liter) Wein in der Fron beizuführen. Agenbach, ein Dorf mitten im Wald, hat heute keinen Gemeindewald Mitte des 19. Jahrhunderts, in Zeiten großer Hungersnöte, konnten die drückenden Abgaben abgelöst werden: Der Große Tnhnte von 233 Mor­gen mit einem geschätzten Betrag von 35 Gulden 1 350 Die Lehen und ihre Aufteilung Lehen in Hinter-Aqenbach Taglöhner Klosters Wildfeld Lehen in Vorder- Aqenbach l-l scneorin nirrerl-l 1452 Lagerbuch 1570 Lagerbuch 1629 Laqerbuch 1737 Lagerbuch 1 808 Brandversicherung oanzrror{-l seyrried [T-l e.r Roller mann Rorrer [-l*l.n,"nn wurster! Hff"" ! surtesefl t"n a"rt""tf] I !! ;;t'*"'f t." t"n s"o"' Dtr trtr 4 Taglöhner tr!trtrtrtrtr 7 Taglöhner t tr rt tr r t t r rt tr rt t r r t t r r t t r r t t r r t t r r 21Taglöhner Eltrtr [!l weeber ! weeber ! wurster n l_lua " c . n ,r e ­, ! ^.­I -"­ff"t! [<aoorer n*,il !*,0r", xerrer! ffaonre' Entwicklung Agenbachs bis 1810 31