gelesen undbald darauf strecken sich die müden Es ist nicht zu verwundern, wenn dann Glieder zum Schlurlmer aus, um mit Sonnen­solche Schüler sehr bald anfangen zu gähnen. aufgang die Tagesarbeit, das Rennen und Jagen, Die Schule ist bei alt und jung sommers so mit erneuter Frische zu beginnen. Draußen im ziemlich Nebensache und muss die starke Freien ist den Leutlein wohl, wenn sie aus ihrer Inanspruchnahme der Kinder durch die Eltern dumpfen, so sehr der guten Luft entbehrenden sehr büßen. Im Anfang des Winters handelt es Stube herauskommen. Kommt im Frühjahr ein sich noch um das Dreschen. Dies muß vielfach waffner, sonniger Tag, wie zieht es die Arbeit­die Mutter mit ihren Kindern allein übernehrnen. samen hinaus in Feld und Wald, sie können es Man könnte es nicht glauben, wenn man nicht . nimmer zu hause aushalten. Es geht ihnen wie selber sehen würde, dass oft neunjährige Kinder dem lieben Rigelein, das im kalten, trüben beiderlei Geschlechts bei dieser anstrengenden Winter in die Stube aufgenommen wurde und Arbeit beteiligt sind. Noch im Dezember beginnt jetztbeim ersten Frühlingswehen die S ehnsucht das Dreschen um 6 Uhr morgens bei finsterer nach dem Wald und Feld mit Macht erwacht. Nacht, beim schwachen Schein einer Stallaterne, Den Sommer über erlaubt die Zeites höchst und endigt abends mit dem Eintritt der Dunkel­selten, Löcher an den Strümpfen zu stopfen oder heit. Erst jetzt wird das Nachmittagsvesper an den Kleidern etwas zu flicken, auch fehlt eingenommen. ganz dazu die Geduld, ein festes Sitzenbleiben. Die mit Holzhauen beschäftigten Männer Man spart solche Arbeiten womöglich für den kehren jetzt vom Walde in die stark geheizte Winter auf. Häufen sich aber die Flickarbeiten Stube zurück. Ist das Dreschen vorüber und ist allzusehr, so nimmt man auf einige Tage, der Pflegel aufgehängt, so wird gestrickt und besonders an Regentagen, die Nähterin ins geflickt bis zur späten Abendstunde. Die Haus. Ihr Lohn verursacht keine großeAusgabe Jünglinge treiben sich bei halbwegs günstigem und die Kost kommt fast nicht in Betracht. Denn Wetter auf der Ortsstraße herum, andernfalls wenn vielfach 6 bis 9 Kinder sich am Tische es sitzen sie in einem Haus zum Kartenspiel schmecken lassen, so kommt es auf eine weitere zusalnmen. Person auch nicht mehr an. Was das Spinnen anbelangt, so kann So11 das unentbehrliche Schuhwerk wieder bemerkt werden, dass gegen früher bedeutend auf einen guten Stand gebracht werden, so weniger gesponnen wird und dasselbe immer nimmt man den Schuster in die Kost. Zur noch mehr imAbnehmen begriffen ist. Es heißt Anfertigung der Kleidung nimmt man den in allgemein, dies lohne sich nicht mehr durch die einem benachbarten Dorfe wohnenden Schnei­billigen Spinnereien. Der Bauer hält viel auf ein der ins Haus. Will eine Tochter sich ver­weißes Hemd, besonders wenn sein Weib oder ehelichen, so wird dem Schreiner wochenlang seine Tochter den Stoff dazu geliefert hat. Unter die Kost gereicht. Seine Werkstätte ist die keinen Umständen würde er des Sonntags auf Scheune des Kostgebers. Die schon längstbereit die weißen Hemdsärmel verzichten. Von Spinn­gehaltenen Bretter, welche aus einigen schönen stuben ist kaum noch die Rede, kommt es doch Langholzstämmen des Bauers geschnitten sehr selten vor, dass das Spinnrad aus dem wurden, kommen jetzt ztr ihrer ehrenvollen Hause getragen wird. Dagegen begeben sich die Verwendung. Mädchen mit ihrer Strickarbeit so ziemlich Der Sommer und der Herbst, bis weit in allabendlich in das Haus des Nachbarn, der den Winter hinein, ist eine Zeit ernster Freundin oder eines Verwandten, um unter körperlicher Arbeit auch für die schulpfl ichtigen munterem Geplauder bis zur späten Abend­Kinder. Schon mit dem zwölften Jahre muß der stunde, bis 10 oder 11 Uhr, die Strickarbeitzur Knabe, manchmal auch das Mädchen in der Vollendung zu bringen. Natürlich kommt dann Heu- und Öhmdernte tüchtig drauflos mähen. alter oder neuer Dorfklatsch aufs Tapet. Leider Vom achten Lebensjahr an sind die Kinder sehr begeben sich sogar Mädchen, die kaum drei mit Feldarbeit in Anspruch genommen, be­Jahre die Schule besuchen, in den sogenannten sonders in der Ferienzeit. Auch kommt es sehr Liachtgang (Lichtgang). Es llißt sich denken, oft vor, dass ein Schüler, bis morgens die Schule dass bei solcher Jugend die Nachtarbeit fast null beginnt, schon ein bis zwei Stunden teils auf ist und dass manchmal unlauteres Geschwätz dem Felde, teils im Stalle gearbeitet hat. die Ohren kitzelt,vonwelchem hie und da etwas 32