Berichte aus Neuweiler und seinen Teilorten zusammengestellt von Hans Schabert- Neuweiler Agenbach Breitenberg Die Arbeit des eingesetzten Gemeinderats­komitees war nicht einfach, denn der fran­zösische Gouverneur in Calw bestimmte weitgehend die Richtlinien. So zum Beispiel die Ablieferungsquoten von Vieh und Getreide, die Unterbringung der Flüchtlingsfamilien aus dem Osten, die einfach zugewiesen wurden. Es waren vier Familien mit 16 Kindern. Viele unpopuläre Entscheidungen waren vom Bürgermeister zu treffen. Insbesondere mußten auch die nach und nach zurückkehrenden Kriegsgefangenen eingegliedert werden. Aus Agenbach waren von den Jahrgängen 1900 bis 1928 61 Männer zum Kriegsdienst ein­gezogen worden. Davon kamen leider 15 nicht mehr nach Hause. Aus russischer Gefangen­schaft traf im Mai 1950 der letzte Kriegs­gefangene ein. Die von der französischen Besatzungsmacht geforderten außerordentlich hohen Holz­einschläge riefen bei den Betroffenen große Gegenwehr hervor. Auf Markung Agenbach waren es allein nahezu 50 000 Festmeter Holz, die abgeliefert werden mußten. Dies entspricht einer Waldfläche von zirka 400 ha. Die Währungsreform, die Wiederbeschaffung der im Krieg eingezogenen Glocken sowie der Ruf der Agenbacher Kleinlandwirte nach Rodung von Waldparzellen zur Gewinnung von neuem Ackerland beschäftigte die Gemeinde­verwaltung. Im Jahre 1948 kam das Boden­reformgesetz dem lang gehegten Wunsch nach, und so wurden insgesamt 20 ha Wald für den Ackerbau freigegeben. Die gesamten Flächen, wie auch alle übrigen Felder und Wiesen, die vom staatlichen Forstamt gepachtet waren, konnten käuflich vom staatlichen Forstamt erworben werden. Die wohl schwierigste Zeit für Ablieferungen und dergleichen war von 1945 bis Ende 1946. Wohl gab es auch nachher noch da und dort Probleme wie Wohnungsmangel, aber es normalisierte sich zusehends. Im Gemeindewald wurde von den Besatzern ein Kahlschlag durchgeführt. Aber nicht nur von den Fran­zosen, auch durch Verfügung des Landrats­amtes wurde der Gemeinde zur Auflage gemacht, die Teinacher Bürger und Gemeinde mit Brennholz und Reisig zur Selbstverwertung zu versorgen. Diesem Umstand fiel die Wald­flächeWadel durch Kahlschlag zum Opfer. Der Grund und Boden wurde gerodet, zirka 10 ha. In den Jahren 1947/48 ging in der Wirtschaft nichts. Die Reichsmark hatte keine Kaufkraft mehr, Kompensation und Tauschhandel blühten. Als aber dann am 20.6.1948 die Währungs­reform durchgeführt wurde, war es, als wäre ein Wunder geschehen. Es war ja auch der Anfang des nachfolgenden Wirtschaftswunders. Jeder Bürger bekam ein Kopfgeld von 40 Mark ausbezahlt als Erstausstattung. Auch die Gemeinden, die Banken und die Industrie­betriebe wurden mit Erstausstattungen versorgt. Von da an normalisierte sich alles sehr schnell, die Wirtschaft lief an und kam in Schwung. Das Problem mit Evakuierten und Flüchtlingen hat sich in Breitenberg zum großen Teil von selbst gelöst, die meisten zogen weg in die Nähe von Arbeitsstätten. Die Rückkehr der Kriegs­gefangenen zog sich teilweise Jahre hin, bis die letzten heimkehren durften, leider mit teilweise erheblichen gesundheitlichen Schäden, vor allem diejenigen aus Rußland. Neuweiler Sicher blieben keinem Haus Unannehm­lichkeiten erspart. So ging es etwa bis zum 25.April 1945. Dann hörte man, in Oberkollwangen sei eine Polizeitruppe 15