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3. Allerlei Geschichten aus der Geschichte

Wir haben oben den Gang der Geschichte unserer Heimat in großen Zügen kennen gelernt. Nun mögen hier zur weiteren Ausmalung des gezeichneten Bildes noch einige Einzelerzählungen stehen, die durch alte Urkunden oder gute mündliche lleberlieferung sicher verbürgt sind. Da bietet uns vor allem

Stadt und Amt Wildberg im 3vjiihrigen Krieg

reichlichen Stoff. Wir lesen in den amtlichen Berichten aus jener Zeit von immer neuen Forderungen der durchziehenden oder im Quar­tier liegenden Truppen, die dem schon völlig ausgesogenen Gebiet im­mer neue Abgaben an Lebensmitteln, Vieh, Geld und Menschen ab­pressen wollen; wir hören den Schrei der Bevölkerung, die weiteres zu leisten nicht imstande ist und vor allem die unnötige Willkür einzel­ner roher Menschen sich nicht länger gefallen lassen will. Wir sehen aber auch, daß es an menschlichem Rühren mit dem gequälten Volk bei den Truppenführern keineswegs fehlt vom Leutnant an bis hinauf zum Feldmarschall und Kurfürsten, daß man immer wieder ver­sucht, den Druck zu erleichtern und Ausschreitungen zu bestrafen oder zu verhindern, ja daß der Soldat unter dem schrecklichen Zustand je länger je mehr genau so leidet, wie der Bürger und Bauer. Und doch trat eine Besserung nicht ein. Nachdem einmal die fremden Völker, Franzosen und Schweden, sich verschworen hatten, den deutschen Bo­den nicht wieder zu verlassen, lastete das Elend wie ein schweres Ver­hängnis auf allen deutschen Gauen und keiy noch so guter Wille war

Bild 272: Brunnen in Wildberg.