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Der Wolf von Ebershardt
Zn einem Wald auf der Markung Ebershardt steht ein Stein, dessen Bild ein Kinderärmle darstellen soll. Man erzählt sich, der Wolf habe einst ein Kind von Ebershardt geholt und in den Wald geschleppt. Leute, die nach dem Kind suchten, hätten an dieser Stelle nur noch einen Arm des Kindes gefunden.
Betrachten wir aber untenstehendes Bild genauer, so gleicht es weit eher einem Beil. Vermutlich ist an jener Stelle ein Holzmacher ums Leben gekommen. Auf alle Fälle erzählt uns wohl der Stein von einem Unglück, das dort geschehen ist.
Bild 26S: Steinkreuz bei Ebershardt.
Bom Ebhiiuser Totenweg
Viele Stunden weit mutzten im Mittelalter die Toten geführt oder getragen werden, bis sie im Schatten der Kirche Ruhe fanden, zu der sie „tot und lebendig", wie der Ausdruck lautet, gehörten. So wurden z. B. in alter Zeit die Toten von Enzklösterle her bis nach Eb- hausen gebracht. Auf dem sogen. „Totensteigle" zwischen Zwerenberg und Berneck sei es nun passiert, so erzählt eine alte Sage, datz zur Pestzeit ein mit Toten schwerbeladener Wagen fuhr. Plötzlich bemerkten die Führer, daß sie einen Toten verloren hatten. Schon schickten sie sich an, ihn zu suchen, da meinte einer aus ihrer Mitte: „Der kann warten, bis wir wiederkommen!" Als sie wiederkamen, lag er selber auf dem Wagen. — Aus solch entlegenen Gegenden, wo man mehrere Todesfälle zusammenkommen lietz, bis man wieder den weiten Weg zum Kirchhof antrat, stammt die Redensart: „Der ist da her, wo die Toten aufeinander warten".
2. Allerlei Spatz
Neben dem schweren Ernst steht im Leben die Freude und auch der Scherz hat sein Recht. Der kennt das Volk nicht, der seinen Humor nicht kennt. Den fröhlichen Reigen mag folgendes harmlose Gegenstück zu der eben erzählten grausigen Geschichte eröffnen.