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der Gemeinde umher und bitten um Gaben für den Pfingstritt. Am Pfingstmontag reiten die jungen Leute vor dem Gottesdienst hinaus aufs Feld und bleiben dort bis zum Schluß desselben. Als­dann reiten sie ins Dorf zurück und halten blanke Schwerter in der Hand; ein Vorreiter bläst mit dem Posthorn; einer trägt auf einer bekränzten Stange einen Kuchen; andere schießen mit Pistolen. So geht der feierliche Zug durchs ganze Dorf in geschloffener Ordnung; vor einzelnen Häusern, z. V. vor dem Pfarrhaus, vor dem Haus des Schultheißen, vor den Häusern der Eerichtsverwandten wird Halt ge­macht und den betreffenden Leuten ein Kuchen verehrt; nachher fin­det noch ein festlicher Imbiß statt. Als einmal der Antrag auf Ab­stellung dieser sonst nicht üblichen Sitte gestellt wurde, erklärten die Ortseinwohner, daß sie bei dieser uralten, harmlosen Sitte bleiben wollen. Die Sitte selbst geht wohl auf einen Brauch aus der einsti­gen Naturreligion der Alemannen oder Franken zurück; es mag ur­sprünglich eine Art Dankfest für den empfangenen Erntesegen gewesen sein.

In Pfrondorf ist der Umzug desP s i n g st b u tz e n" Sache der Kinder; die Alten schauen zu. Das Vorfest der Vorfreude fällt auf den Pfingstsonntag Nachmittag. Da werden in großer Erregung des Leibes und der Seele am Waldrand von den Schulbuben der Ober­klaffe Haselgerten mit frischem grünen Laub gesammelt und unter Singen und Johlen in irgend eine Scheuer gebracht. Hier kommen wie an einem Verschwörungsort am Pfinstmontag früh schon um 4 Uhr dieselben Gesellen wieder zusammen, in größter Heimlichkeit; schwerbewaffnete Doppelposten halten vor dem Tore Wacht, um Neu­gierige zu warnen und Frechlinge abzuwehren. Denn niemand darf wissen, wer Heuer der Festkönig ist; das ist ja die große Ueberraschung in der Stadt würde man sagen: die Sensation des Tages; natür­lich besonders für die Kinderwelt. Nun wird der Pfingstbutz ange­zogen, d. h. von den Füßen bis zum Hals mit dem gesammelten Laub­werk, das mit Bindfaden befestigt wird, überkleidet. Der Kopf wird mit einer selbstgeschnittenen, buntbemalten Maske, irgend einer Fratze, etwa einem Affengesicht, und oben mit einem alten Zylinderhut be­deckt. Jetzt bekommt er noch einen dicken Prügel, genannt Szepter, in die Hand, das Scheunentor geht auf und heraus tritt in all seiner Herrlichkeit der Pfingstbutz, umgeben von seinem Gefolge, das mit Säbeln bewaffnet ist, um die Zudringlichsten der nun rasch anschwel­lenden Kinderschar von Sr. Majestät wegzudrängen. Auch der Fest­könig beehrt zuweilen höchstselbst den einen oder anderen der Nase­weisen mit seinem Zorn und wirft ihm den Stab der Herrschaft an die Rippen. Vor allem aber dringt, indem er durch die Gaffen schreitet, sein Machtwort gellend an die Fenster empor:Eier und Geld 'raus oder i schmeiß euch den Säbel durchs Hühnerhaus 'naus!" Die Jüng­sten seiner Genossen stürmen nun in die Häuser und holen das Gefor­derte. So gehts durchs ganze Dorf bis ans andere Ende. Draußen an ir­gend einem abgelegenen Platz wird der Pfingstbutz wieder seiner Herr-

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