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Umgebung statt Altensteig Dorf sagt: Zumdorf ( zum Dorf). Diese Weiler-Orte sind besonders im Oberamt Freudenstadt sehr stark ver­treten. Das Wort Weiler ist die deutsche Wiedergabe des lateinischen Worts villare und hängt mit Villa zusammen; man hat deshalb schon oft eine römische Anlage bei diesen Ortsnamen vermutet. Allein davon kann keine Rede sein; denn im ganzen sind die Weilerorte mehr jüngere Siedlungen. Wir können Orte mit Weiler nur eben als länd­liche Siedlungen späterer Zeit mit kleinerem Umfang bezeichnen. Noch möge darauf hingewiesen werden, dass die Endungen Hardt (Ebers­hardt, Monhardt) und loch (Lengenloch) einen waldigen Ort bezeich­nen. Ortsnamen, die bis jetzt nicht erwähnt worden sind, mögen an anderer Stelle zu ihrem Rechte kommen. Erwähnt soll in diesem Zu­sammenhang noch der Name N a g o l d werden, mit dessen Deutung sich schon viele beschäftigt haben. Daß der Name mit dem Wort Nagold nichts zu tun hat, braucht kaum gesagt zu werden. Der Nagel, der in dem Wappen der Stadt durch die beiden Felder (das silberne und das rote) hindurchgeht, berührt die sprachliche Erklärung des Wortes nicht; dieser Nagel ist in späterer Zeit eingefügt worden, um der Stadt Nagold gegenüber den verschiedenen Städten, die das hohenbergische Wappen führen wie Wildberg, Horb, Rottenburg u. a., ursprünglich auch Haiterbach, ein unterscheidendes Kennzeichen zu geben. Auch mit Gold hat das Wort nichts zu tun; das Wort hieß ja ursprünglich Na- galta. Nun ist es eine bekannte Tatsache, daß unsere meisten deutschen Flussnamen wie Neckar, Donau, Enz u. a. vordeutschen und vorrömi­schen Ursprungs sind und meist als keltische Wörter angesehen werden. Demgemäss erklärt man auch das Wort Nagold mit Hirschbach. Sach­lich gibt diese Erklärung einen ganz guten Sinn; aber sprachlich lässt sich diese Deutung nicht mit Sicherheit aufrechterhalten. Wir halten nicht für unmöglich, dass das Wort Nagold seinen Grundbestandteil nach mit dem sprachlichen Kern des Flußnamens Neckar sich deckt; dann bedeutet Nagold der Glänzende, der Fliehende und ist vielleicht die verkleinernde Nebenform zu Neckar. Doch kommen wir auch damit über Vermutungen nicht hinaus.

Die Mundart unseres Bezirks

Unser Heimatbuch würde ein wichtiges Stück Heimat übersehen, wenn es nicht auch der Mundart oder dem Dialekt, d. h. der Sprache, die im allgemeinen in unserem Bezirk gesprochen wird, wenigstens ein kurzes Kapitel widmen würde. Sind ja doch auch schon seit längerer Zeit unsere Mundarten zum Gegenstand wertvoller wissenschaftlicher Untersuchungen gemacht worden. Und es handelt sich dabei um einen Gegenstand, der die tiefsten Saiten unserer Seele berührt. In der Muttersprache traten uns die ersten Laute, die unser Ohr hörte, ent­gegen; in der Muttersprache stammelten wir die ersten Laute, die wir hervorbrachten; in der Muttersprache reden und verkehren wir täglich; in ihr können wir unsere Gedanken und Empfindungen am besten zum Ausdruck bringen. Wer in der Heimat lebt, empfindet den Wert der