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entfernt von der Stadt ist; allein da früher die Oberkirche die eigent­liche Kirche für Nagold war, so ergab sich von selbst, daß dort auch die Toten bestattet wurden. In anderen Gemeinden finden wir es ähn­lich; so in Alten steig Dorf, Gültlingen, Zselshausen, Oberschwan­dorf und Schietingen. Wieder in anderen Gemeinden war der Be­gräbnisplatz bis vor nicht langer Zeit an der Kirche angelegt; so in Wildberg, Walddorf, Wart, Ebhausen, Sulz, Notfelden. Zn diesen Gemeinden hat nun der Friedhof seine Stätte außerhalb der Ort­schaft erhalten.

Altensteig Stadt hatte seine Kirche bis 1570 in Altensteig Dorf; noch bis 1715 trugen die Bewohner ihre Toten von der Stadt ins Dorf. Damals wurde der Friedhof an der Stadtmauer angelegt, der später eine erhebliche Erweiterung erfahren hat. Neuerdings wurde mitten im Walde, eine Niertelstunde von der Stadt, der stimmungs­volle Waldfriedhof angelegt.

Früher bestand die Sitte, in Ortschaften, die keine Burg und keine Ringmauer hatten, namentlich wenn sie etwas größeren Umfangs waren, den Kirchhof mit festen Mauern zu umgeben; in Zeiten droh­ender Kriegsgefahr flüchteten sich die Einwohner dahin mit Hab und Gut. Daher war es auch nicht ausgeschlossen, daß in solchen Kirch­höfen blutige Kämpfe stattfanden (vergl. das Gedicht UHIands von der Schlacht bei Döffingen). Solche ummauerten Kirchhöfe waren in unserem Bezirk in Ebhausen, Gültlingen und Sulz.

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Bild 245: Kirche von Schietingen.