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reich und wurden 1806 württembergisch. Beide Gemeinden waren Jahrhunderte lang Filialen der uralten Kirche in Unterwaldach (jetzt im Oberamt Freudenstadt); seit 1660 bilden Unter- und Ober­talheim eine besondere Pfarrei. Die frühere Kirche, dem Erzengel Michael und dem hl. Laurentius geweiht, ist 1834 abgebrochen wor­den. Die jetzige Kirche liegt schön auf einer Anhöhe über dem Dorf, dem hl. Michael geweiht und besitzt ein sehenswertes Gemälde ander Thorwand. Auch Obertalheim hat ein eigenes, dem hl. Martin ge­weihtes Kirchlein.

Die Kirche in Rohrdorf stammt aus der Zeit, da der Johan­niterorden in Rohrdorf festen Fuß faßte; sie wurde gebaut 1311 zu Ehren des Täufers Johannes und zeigt gotischen Stil; die schönen

Maßwerke und Gewölbe wurden aber bei einem Umbau ausge­schlagen. 1740 wurde unter einem stumpfen Winkel die evangeli­sche Kirche an die bisher besteh­ende katholische Kirche angebaut. Die evangelische Gemeinde in Rohrdorf war von der Refor­mation bis 1854 Filial von Eb- hausen. Die katholische Pfarrei Rohrdorf wurde 1912 nach Na­gold verlegt.

Nagold hat seit 1905 eine katholische Kirche in romanischem Stil erbaut, ein schönes Seiten­stück zu der benachbarten uralten Remigiuskirche.

Das Dörflein Unter­schwandorf, anmutig gele­gen im Waldachtal, ist ein Fil­ial von Gündringen, O.-A. Horb und hat ein neuerbautes Kirchlein an der Landstraße NagoldHailer­bach

Noch möchten wir unseren Friedhöfen, wo unsere teuren Toten ihre Ruhestätte gefunden haben, ein Wort widmen. Häufig nehmen wir in unserem Bezirk die ursprüngliche Sitte bezüglich des Begräbnis­ortes noch wahr. Was wir jetzt Friedhof nennen, hieß einst Kirch­hof oder auch Gottesacker. Ursprünglich befand sich der Begräbnis­platz unmittelbar an der Kirche; häufig umgab er sie aus allen Sei­ten. Und darin lag ein tiefer Gedanke: Tot und lebendig sollten die Gläubigen der Kirche gehören; auch der Tod soll Tote und Lebendige nicht voneinander trennen.

Bild 244: Grabstein in Altensteig.

In Nagold werden die Verstorbenen seit 11 oder 12 Jahrhun­derten bei Oberkirch begraben, am Hang des Killberges ( Kilch­berg). Fremde wundern sich oft darüber, daß der Friedhof so weit