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baut, doch so, datz die Ausführung der neuen Kirche reicher und geglie­derter ist. Auch die neue Kirche weist durchgängig edle und würdige Formen auf.

Ihre innere Aufgabe, ihren Gliedern religiöse Kraft und sitt­lichen Halt zu geben und ihnen ihre ewige Bestimmung immer wieder nahezubringen, hat die Kirche durch die Jahrhunderte hin­durch stets zu erfüllen gesucht und die ihr zu Gebot stehenden Seg­nungen gespendet. In unserem Bezirk haben besonders die Bemüh­ungen um die Verinnerlichung des religiösen Lebens einen fruchtba­ren Boden gefunden. Deshalb ist auch der Pietismus in seinen älteren Formen: altwürttembergischer Pietismus, Michael Hahnsche Richtung, Pregizerianer, wie in seinen neueren Formen zu reichlicher Entfaltung gekommen. Damit hängen die zahlreichen Veranstaltungen zur Be­lebung des Verständnisses für Heidenmission, der Gustav Adolf Ver­einssache und für die Arbeit der inneren Mission, die immer wieder neue Blüten treibt, zusammen; wir nennen nur die Kleinkinderschule, die Kindergottesdienste, Jünglings- und Jungfrauen - Vereine, die Krankenpflegestationen: alles Blüten des Bestrebens, die um­fassende Tätigkeit der Kirche zu unterstützen und weiterzuführen. Dem­selben Zweck dienen auch die Gemeindehäuser, die in mehreren Ge­meinden erstellt sind; wo sie fehlen, sind meist in den Pfarrhäusern Gemeindesäle zur Abhaltung von Versammlungen eingerichtet.

Bild 243: Untertalheim. Breite Talsohle im mittleren Muschelkalk.

In unserem vorwiegend evangelischen Bezirk, befinden sich meh­rere katholische Gemeinden; dieselben bestehen teils seit alter Zeit, teils haben sie sich im Lauf des letzten Jahrhunderts gebildet. Die beiden Gemeinden Ober« und Untertalheim mit dem Sitz der Pfarrstelle in Untertalheim, gehörten einst mit Horb und anderen Nachbarorten zur Grafschaft Hohenberg, kamen 1381 an Oester-