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ben das Seminar der Stadt brachte, merkte man besonders in den Ferienzeiten, wo ungewohnte Stille Seminar und Straßen erfüllte. Diel Anklang und Wertschätzung fanden die Konzerte, die im Seminar oder in der Kirche stattfanden, die Vorträge über zeitgemäße oder wissenschaftliche Fragen, die Feiern wichtiger Gedenktage und Feste, wie sie vom Seminar veranstaltet wurden. Noch darf darauf hingewiesen werden, wie das Seminar vielen jungen Leuten in Stadt und Land eine günstige Gelegenheit zu einer schönen Berufslaufbahn geboten hat, und es ist tatsächlich davon auch ein reichlicher Gebrauch gemacht worden.
Aus dem kirchlichen Leben der Neuzeit
Die Einteilung der Gemeinden des Bezirks in Pfarreien ist im ganzen so geblieben, wie sie durch Herzog Christof und etliche Zeit nachher festgelegt worden ist. Doch Huben sich im einzelnen mehrfach Aenderungen ergeben. So hat Nagold 1823 drei seiner Filialen abgegeben: Emmingen, Mindersbach und Unterschwandorf. Emmingen wurde, nachdem es kurze Zeit zu der damals bestehenden Kirche in Pfrondorf gehört hatte, 1855 zu einer besonderen Pfarrei mit Pfrondorf als Filial erhoben; 1898 wurde in Emmingen aus der bisher unständig versehenen Pfarrei eine ständige Pfarrstelle gemacht. Mindersbach wurde Rohrdorf zugeteilt, das damals einen besonderen Geistlichen erhielt; seit 1891 ist auch Rohrdorf ständige Pfarrei. Bösingen, das ehedem mit Beihingen zu Haiterbach gehört hatte, war schon 1824 selbständig geworden. Enztal-Enzklösterle, das ehedem Filial von Simmersfeld gewesen war, erhielt 1849 eine eigene Pfarrstelle.
Die uralten, noch aus der früheren Zeit des Mittelalters stammenden Kirchen waren meist am Ende des Mittelalters umgebaut worden. Diese Kirchen erforderten im 18. oder 19. Jahrhundert abermals Umbauten, soweit nicht Neubauten an ihre Stelle traten. So ist in Altensteig Stadt, das 1570 erstmals eine eigene Kirche erhalten hatte, 1775 die jetzige Stadtkirche erbaut worden, da die frühere Kirche zu engräumig und zugleich baufällig geworden war. Die Kirche wurde im Rokokostil erbaut und hat 1910 eine gründliche Ausbesserung erfahren. Nagold erhielt 1874 eine schöne, neue Kirche, in frühgotischem Stil erbaut. Da einst Herzog Ulrich 1543 das ganze Kirchenvermögen von Nagold vom Kloster Stein a. Rh. bezw. von der Stadt Zürich, die den Schirm über das Kloster hatte, erkaufte, so hatte die würt- tembergische Staatsfinanzverwaltung die eigentliche Baulast. An den Baukosten hatte der Staat V-, die Gemeinde V» zu bezahlen. Die Kirche umfaßt 2000 Sitzplätze. König Karl stiftete zur Kirche drei prächtige Chorfenster. Die Kirche liegt frei auf einer Anhöhe, zu der 34 Stufen emporführen.
Eine neue Kirche hat ferner Bösingen, 1888 in gotischem Stil, ebenso Enzklösterle, 1849 im Rundbogenstil erbaut, beides hübsche und würdige Gotteshäuser. Endlich hat Simmersfeld 1889 eine neue Kirche erhalten, im ganzen im schönen Stil der früheren Kirche er-
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